Vielfältige Chancen durch Portfoliomanagement

Beschaffung fußt auf flexiblem Bilanzkreismanagement. Durch individuelles Portfoliomanagement lassen sich gegenüber einem klassischen Vollversorgungsmodell in der Regel attraktive Beschaffungskonditionen und deutlich mehr Marktnähe im Tagesgeschäft erzielen. Seit Januar 2015 bietet die Stuttgarter PortfolioWerkStadt GmbH gerade kleineren Stadtwerken die Möglichkeit, ohne viel Ressourcenaufwand in den Genuss dieser Vorteile zu kommen. Das hochintegrierte Anwendungssystem von AKTIF Technology spielt hierbei eine wichtige Rolle.

Informationen anfordern

Mittwoch, 20. Februar 2019

Felix Zimmermann (links) und Achim Kohberger haben im Januar 2015 als Geschäftsführende Gesellschafter die PortfolioWerkStadt GmbH gegründet.
Felix Zimmermann (links) und Achim Kohberger haben im Januar 2015 als Geschäftsführende Gesellschafter die PortfolioWerkStadt GmbH gegründet.

„Wir sind vor vier Jahren angetreten, um Stadtwerken als autonomer Dienstleister eine sinnvolle Alternative zur Vollversorgung zu bieten“, präzisiert Felix Zimmermann, Geschäftsführender Gesellschafter der PortfolioWerkStadt GmbH, die Idee hinter dem Unternehmen. Seiner Ansicht nach haben die großen Versorger bei der Erstellung solcher Angebote in den letzten Jahren zwar deutlich nachgebessert, können aber trotzdem nicht mit den Preisen, die sich über ein eigenständiges und unabhängiges Agieren am Markt festschreiben lassen, mithalten. „Bei Paketangeboten von Vorlieferanten steckt der Teufel oft im Detail. So schlagen beispielsweise Nebenkosten für Konvertierung oder Ausgleichsenergie zu Buche. Oder es gibt bei Tranchenmodellen die Einschränkung, die Preise nur über ein bestimmtes Portal fixieren zu können, wobei durch Notierungsaufschläge im Vergleich mit reinen Brokerpreisen intransparente Mehrkosten anfallen, die sich immer weiter summieren“, so Zimmermann, der über langjährige Expertise in diesem Umfeld verfügt. Vor dem Hintergrund der aktuell stark schwankenden Energiepreise verschenken viele Stadtwerke die Chance, sich über eine entsprechende Strategie in Eigenregie günstige Einkaufspreise zu sichern. Gerade im volatilen Umfeld der Gewerbekunden werde die Vollversorgung nicht zuletzt auch zum Hemmschuh des vertrieblichen Tagesgeschäfts: „Nehmen wir mal an, ein Industriekunde eines Stadtwerks schreibt neu aus. Im Rahmen des Vollversorgungsvertrags wurde der Bezugspreis zwischen Vorlieferant und Stadtwerk vor einem Jahr fixiert. Tagesaktuelle Marktpreise liegen jetzt deutlich darunter. In dieser Situation riskiert das Stadtwerk entweder Verluste aufgrund der Differenz zwischen Einkaufs- und wettbewerbsnahem Angebotspreis oder den kompletten Wegfall des Kunden.“

Risiko und Komplexität im Griff

Den Vorteilen des Portfolioansatzes stehen natürlich höhere Risiken und Aufwände entgegen. Aber auch diese lassen sich mithilfe kompetenter Mitstreiter und reibungsloser Prozesse weitgehend reduzieren, wie Felix Zimmermann aus Erfahrung weiß: „Aufgrund unserer Routine können wir viele Zweifel zerstreuen. Die Abwicklung der zahlreichen Standardprozesse rund um Vertrags- oder Bilanzkreismanagement im Zuge von zerstückelten Portfolios und vielfachen Lieferanten laufen über die richtige Software nahezu von selbst. Darüber hinaus stehen wir unseren Kunden auch beratend zur Seite und geben beispielsweise Hinweise, wenn die Marktpreise besonders günstig sind. Für jeden wird aufgrund der jeweiligen Ausgangssituation eine individuelle Beschaffungsstrategie erstellt, dabei achten wir genau auf die nötige Flexibilität und garantieren über Online-Tools und umfassendes Reporting volle Transparenz und Kontrolle – egal, ob die gesamte Beschaffungsmenge eines Kunden aus 10 oder 100 Tranchen besteht.“ Aktuell unterstützt das Team der Portfoliowerkstadt an die 35 Stadtwerke im Bereich Gas und Strom und verwaltet eine Portfoliomenge von insgesamt 4,3 Terawattstunden. Bei insgesamt sieben Mitarbeitern ist ein solches Beschaffungsvolumen nur auf Basis effektiver informationstechnischer Prozessunterstützung händelbar. Hier konnte von Anfang an die Software AKTIF®dataService ihre Stärken ausspielen. Alle relevanten Daten laufen im mandantenfähigen System der Senftenberger AKTIF-Gruppe zusammen. Mannigfaltige Beschaffungsverträge werden darüber erfasst, mit Vorlieferanten abgeglichen und im Bilanzkreis verwaltet. Auch die Abrechnung von Über- bzw. Untermengen sowie die Marktkommunikation mit Netzbetreibern, Marktgebietsverantwortlichen etc. erfolgt automatisiert – sowohl für Gas als auch Strom. Die Prozessabwicklung von der Konteneröffnung und Stammdatenerfassung bis hin zum Reporting gestaltet sich vollintegriert, was im Tagesgeschäft der PortfolioWerkStadt viel Zeit spart.

Schlagkraft im Vertrieb

Die Flexibilität und Offenheit der Software kommt darüber hinaus aber noch an einer anderen wichtigen Stelle zum Tragen, wie der Geschäftsführer berichtet: „Der Mehrwert unseres Geschäftsmodells besteht nicht zuletzt in der Unterstützung der Vertriebstätigkeit auf Stadtwerksseite. Dafür haben wir verschiedenste Online-Helferlein programmiert, unter anderem ein eigenes Pricing-Tool. Dieses versetzt unsere Kunden in die Lage, jederzeit aktuelle Preise für neue Angebote gegenüber Bestandskunden zu errechnen oder beispielsweise den eigenen Grundversorgungspreis fürs kommende Jahr zu bestimmen.“ Die Online-Anwendung basiert auf Live-Werten von Börsen und OTC-Plattformen zur Generierung der Price-Forward-Kurve in kürzester Zeit. Zur genauen Bedarfsbestimmung werden historische Lastgänge direkt aus dem AKTIF-System eingelesen und auf die Zukunft hochgerechnet inkl. Analyse, Lastbestimmung und Co. Durch die Simulation ergibt sich ein Energiepreis, der auch die Kosten bei Spitzen oder Ausfällen berücksichtigt. Sobald der Vertrag zustande kommt, kann die Beschaffung auf Basis der bereits erhobenen Daten starten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die auf diese Weise kalkulierten Preise bis auf wenige Cent Abweichungen auch beim Abschluss Bestand haben. „Unser Pricing-Tool, das auf ausgefeilten Berechnungsformeln basiert, wird extrem gut angenommen. Manche Kunden jagen täglich 20 Bepreisungen durch, insgesamt sind mittlerweile über 60.000 Vorgänge im System gelistet. Die hohe Genauigkeit schafft wiederum Vertrauen auf Kundenseite“, berichtet Zimmermann. Sein Fazit fällt eindeutig aus: Stadtwerke sollten sich in jedem Fall mit dem Thema Portfoliomanagement auseinandersetzen, da sich dadurch im vertrieblichen Alltag ganz neue Freiheiten ergeben. Mit den richtigen IT-Werkzeugen und Dienstleistungsmöglichkeiten rechne sich das durchaus. Von den Kunden der PortfolioWerkStadt ist kein einziger zur Vollversorgung zurückgewechselt.

Autorin: Rebecca Hasert, Press’n’Relations GmbH (www.press-n-relations.de)

URL: www.portfoliowerkstadt.de, www.aktif.energy