AKTIF Blog

Ritt auf dem ZUGFeRD: E-Rechnungspflicht in der Energiewirtschaft

vor 2 Wochen

Blick hinter die Kulissen der elektronischen Rechnungsstellung

Ab dem 1. Januar 2025 tritt in Deutschland die Pflicht zur elektronischen Rechnungsstellung im B2B-Bereich in Kraft. Das bringt auch für Unternehmen der Energiewirtschaft erhebliche Veränderungen mit sich.
 
Rechtsgrundlage und Definition elektronischer Rechnungen
Die Pflicht zur elektronischen Rechnungsstellung gründet auf dem Wachstumschancengesetz. Ziel der Regelung ist unter anderem eine verstärkte Digitalisierung des Rechnungswesens sowie die Einführung eines elektronischen Meldesystems zur effizienteren Umsatzsteuerbetrugsbekämpfung. Eine elektronische Rechnung im Sinne des Gesetzes ist hierbei eine Rechnung, die in einem strukturierten elektronischen Format ausgestellt, übermittelt und empfangen wird und eine automatische elektronische Verarbeitung ermöglicht. Dieses Format muss der europäischen Norm für die elektronische Rechnungsstellung entsprechen – konkret der CEN-Norm EN 16931. Gängige Formate dafür sind die XRechnung und ZUGFeRD. Es gilt zu beachten, dass eine einfach per E-Mail verschickte PDF-Datei nicht als elektronische Rechnung im Sinne des Gesetzes gilt, da diese nicht maschinell verarbeitbar ist.
 
Betroffene Unternehmen und Übergangsfristen
Die Verpflichtung zur elektronischen Rechnungsstellung betrifft alle in Deutschland ansässigen Unternehmen, die Leistungen gegenüber anderen Unternehmen erbringen, also den gesamten B2B-Bereich. Sowohl der leistende Unternehmer als auch der Leistungsempfänger müssen ihren Sitz, ihre Geschäftsleitung oder eine Betriebsstätte in Deutschland haben.
 
Um den Übergang zu erleichtern, wurden Übergangsfristen festgelegt:

  • Bis Ende 2026 dürfen Unternehmen weiterhin Papierrechnungen ausstellen und versenden. Auch elektronische Rechnungen, die nicht dem neuen Format entsprechen, sind in diesem Zeitraum zulässig, sofern der Empfänger zustimmt.
  • Bis Ende 2027 gilt diese Möglichkeit für Unternehmen mit einem Vorjahresumsatz von bis zu 800.000 Euro. Größere Unternehmen müssen ab 2027 vollständig auf das strukturierte elektronische Format umsteigen.
  • Ab 2028 sind ausschließlich elektronische Rechnungen im vorgeschriebenen Format zulässig. Der Vorsteuerabzug ist dann nur noch mit solchen Rechnungen möglich.

Technische Formate: XRechnung und ZUGFeRD
Die Formate XRechnung und ZUGFeRD sind zentral für die Umsetzung der elektronischen Rechnungsstellung.

  • XRechnung ist ein rein strukturiertes Datenformat, das speziell für die elektronische Verarbeitung konzipiert wurde. Es ist im öffentlichen Sektor bereits weit verbreitet und ermöglicht eine effiziente maschinelle Verarbeitung der Rechnungsdaten.
  • ZUGFeRD ist ein hybrides Format, das eine menschenlesbare PDF-Datei mit einer maschinenlesbaren XML-Datei kombiniert. Dies erlaubt sowohl die automatische Verarbeitung als auch die manuelle Prüfung der Rechnungen.

In der Energiewirtschaft gibt es spezifische Varianten dieser Formate, die vom edna Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation gepflegt und weiterentwickelt werden, um den besonderen Anforderungen der Branche gerecht zu werden.
 
Herausforderungen bei der Umsetzung
Die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. Eine der größten ist der Umgang mit Versionswechseln der Rechnungsformate. Sowohl XRechnung als auch ZUGFeRD werden regelmäßig aktualisiert, was Unternehmen dazu zwingt, ihre Systeme und Prozesse kontinuierlich anzupassen. Dies erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch Ressourcen für die Implementierung und Schulung der Mitarbeiter.
 
Ein weiteres Problem ist die Sicherstellung der Kompatibilität zwischen verschiedenen Systemen und Formaten. Unternehmen müssen gewährleisten, dass ihre elektronischen Rechnungen von den Systemen ihrer Geschäftspartner verarbeitet werden können. Dies kann insbesondere bei Unternehmen mit komplexen IT-Infrastrukturen zu Schwierigkeiten führen.
 
Unternehmen müssen nicht nur in der Lage sein, elektronische Rechnungen zu versenden. Es kommt auch darauf an, diese empfangen und verarbeiten zu können. Ab dem 1. Januar 2025 sind sie verpflichtet, entsprechende Systeme einzurichten. Für den Vorsteuerabzug ist es entscheidend, dass die empfangenen Rechnungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Ab 2028 ist der Vorsteuerabzug nur noch mit elektronischen Rechnungen im vorgeschriebenen Format möglich. Das bedeutet, dass Unternehmen ohne entsprechende Systeme steuerliche Nachteile erleiden könnten.
 
Ausblick und Empfehlungen
Die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern bietet auch Chancen für mehr Effizienz und Transparenz in den Geschäftsprozessen. Unternehmen sollten die Übergangsfristen nutzen, um sich frühzeitig auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Dies beinhaltet die Analyse der bestehenden Systeme, die Auswahl geeigneter Softwarelösungen und die Schulung der Mitarbeiter.
 
Insbesondere in der Energiewirtschaft, die durch spezifische Anforderungen und komplexe Abrechnungsmodelle gekennzeichnet ist, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Unternehmen sollten prüfen, welche Formate für sie am besten geeignet sind und wie sie die Kompatibilität mit ihren Geschäftspartnern sicherstellen können.
 
Lösungen von AKTIF
AKTIF bietet umfassende Lösungen und Know-how für die Umsetzung der E-Rechnungspflicht. Wir unterstützen Unternehmen sowohl bei der elektronischen Rechnungsstellung als auch beim Empfangen entsprechender Rechnungen – und das bei vielen Kunden schon heute. Die hierfür erforderlichen Prozesse sind teilweise bereits seit Längerem produktiv im Einsatz und umfassen unter anderem die Implementierung von XRechnung und ZUGFeRD, die Anpassung im Rahmen von Versionswechseln sowie die Integration in bestehende Systeme. Mithilfe unserer Software und/oder maßgeschneiderter Dienstleistungen hilft AKTIF dabei, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die Effizienz der Geschäftsprozesse zu steigern.

Dynamische Tarife – alles halb so wild?!

vor 7 Monaten

AKTIF profitiert hinsichtlich dynamischer Tarife von jahrelanger Erfahrung mit Gewerbe- und Sondervertragskunden

Spätestens auf der E-world im Februar wurde deutlich: Das Thema der dynamischen Tarife beschäftigt die Energiebranche aktuell massiv. Kein Wunder, müssen doch sämtliche deutschen Stromversorger bis spätestens zum 1. Januar 2025 ein solches Angebot in ihr Portfolio integriert haben – und dieses dann auch entsprechend abrechnen können. Insbesondere softwareseitig stellen dynamische Tarife jedoch viele EVU und deren Dienstleister vor Herausforderungen. Denn wo bisher ausschließlich mengenvariabel zu festen Preisen nach Standard-Last-Profil (SLP) abgerechnet wurde, gilt es jetzt, zeit-, last- und preisvariable Tarife abzubilden. Hierfür müssen umfassende Anpassungen vorgenommen werden. Softwarehersteller, die bisher keine oder wenig Erfahrung in diesem Bereich sammeln konnten, sehen sich nun häufig mit einem beträchtlichen Entwicklungsaufwand konfrontiert. Hierfür wird die Zeit mittlerweile knapp.

Als Unternehmen, das schon länger mit der Abrechnung von Gewerbe- und sonstigen Sondervertragskunden vertraut ist, stellt dies für AKTIF kein Problem dar. Ob diese im Einzelfall per SLP oder RLM (Registrierende Leistungsmessung) erfolgt, ist dabei zweitrangig – die Möglichkeit zur zeitreihenbasierten Abrechnung war und ist hier Grundvoraussetzung. Neu hinzu kommt somit im Grunde nur, dass zukünftig auch Haushaltskunden vergleichbare Angebote in Anspruch nehmen können. Diese allgemeine Feststellung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, welche spezifischen Fragen Energieversorger konkret bei der Einführung und Abrechnung dynamischer Tarife beantworten müssen. Zu klären ist beispielsweise: Welche Verbrauchsmengen-Zeitreihe bildet die Grundlage für die Abrechnung (eingekaufte Zählzeiten vom Messstellenbetreiber oder das SLP)? Orientiert sich der Preis an den aktuellen Börsenpreisen – und wenn ja, am Spot- oder am Terminmarkt? Welche Daten sollten den Endkunden per Web-Portal oder App zur Verfügung gestellt werden? Unabhängig davon, für welche konkrete Ausgestaltung seiner dynamischen Tarife sich ein EVU letztendlich entscheidet, braucht es also Software und prozessuale Unterstützung, die der neuen Abrechnungswelt von Tag 1 an gerecht wird.

Welche Rolle das Angebot dynamischer Tarife im Haushaltskundensegment zukünftig tatsächlich spielt, bleibt noch abzuwarten. Die Erfolge von Anbietern wie Tibber zeigen jedoch deutlich, dass das Konzept – gute Umsetzung vorausgesetzt – schon heute offensichtlich Anklang findet und der aktuelle Hype um das Thema nicht unbegründet ist. Energieversorger sollten die Pflicht, dynamische Tarife anzubieten, deshalb als Chance zur zusätzlichen Wertschöpfung begreifen. Anbieter, die seit längerem mit der zeit-, last- und preisvariablen Abrechnung vertraut sind und bereits jetzt über entsprechende Lösungen verfügen, können hierbei für eine bestmögliche Umsetzung und Entlastung im Tagesgeschäft sorgen. Mit einer entsprechenden Software-Plattform lassen sich so etwa Verbrauchswerte und Börsenpreise unkompliziert importieren und verarbeiten. Die effiziente Abrechnung wird damit zum Enabler dynamischer Tarifmodelle.

erschienen in ZfK 5/2024, Seite 12

Redispatch und dynamische Tarife bewegen den Markt

vor 9 Monaten

Die E-world 2024 markierte für das Team von AKTIF drei intensive Tage mit zahlreichen spannenden Themen.

AKTIF zur E-world 2024

Zwei Wochen ist es inzwischen her, dass die E-world als Leitmesse der Energiewirtschaft erneut zur Plattform für den aktuellen Austausch im Versorgungsmarkt wurde. An jedem einzelnen der drei Messetage herrschte reger Andrang. Dies belegen offizielle Zahlen eindrucksvoll: Insgesamt fanden vom 20. bis 22. Februar 2024 rund 30.000 Fachbesucherinnen und Fachbesucher ihren Weg in die Essener Messehallen. Der Veranstalter spricht von einer Rekordresonanz. Diesen Eindruck hatte auch das AKTIF-Team vor Ort. Es reihte sich ein Gesprächstermin an den nächsten.

Abrechnungsaspekte standen dabei klar im Fokus – kein Wunder. Schließlich läuft ein wichtiger Countdown: Stromversorger sind gesetzlich verpflichtet, ihren Kunden bis 2025 dynamische Tarife anzubieten. Entsprechend genau und dringlich wurden sich bietende Umsetzungsmöglichkeiten auf Herz und Nieren geprüft. Ebenso kam die Sprache häufig auf die Abrechnung lastganggemessener Kunden. Hier konnte AKTIF die gesamte energiewirtschaftliche Expertise aus 26 Jahren in die Waagschale werfen, um Unsicherheiten zu klären und offene Fragen fachkundig zu beantworten.

„Process-as-a-Service“ trifft entscheidende Schmerzpunkte

Aber auch der zunehmende Trend zur Direktvermarktung und die damit einhergehenden PPA-Konzepte waren immer wieder Gesprächsthema. Das Gleiche gilt für die Rolle des BTR (Betreiber der technischen Ressource) im Zuge der Redispatch-2.0-Aufgaben sowie die neuen Anforderungen bei der Marktkommunikation. Vor dem Hintergrund der AS4-Umsetzung konnte der kooperative Ansatz von AKTIF dabei voll und ganz überzeugen. Was sich inzwischen klar herauskristallisiert: Dienstleistungen in Form von „Process-as-a-Service“-Paketen sind in jedem Bereich gefragt. Denn sie nehmen Akteuren der Energiewirtschaft entscheidende Last in einem immer komplexeren Alltag ab.

Nicht zuletzt hat der Austausch gezeigt, dass es an Ideen für den Energiemarkt der Zukunft nicht mangelt. Die größte Herausforderung ist dabei meist, diese prozessseitig mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand auf die Straße zu bringen. Der Teufel steckt nicht selten im Detail. Ein gutes Beispiel dafür sind sicher Mieterstrom-Projekte, bei denen Skaleneffekte eine essenzielle Rolle spielen.

Alles in allem war die E-world 2024 ein voller Erfolg für die AKTIF-Mannschaft – mit viel Inspiration, freudigen persönlichen Begegnungen mit Kunden wie Partnern und einem allgegenwärtigen Optimismus, dass die Herausforderungen der Energiewende gemeinsam gemeistert werden können.

Somit steht schon jetzt fest, dass die AKTIF Unternehmensgruppe bei der nächsten E-world wieder dabei ist. Der Termin vom 11. bis 13. Februar 2025 darf also gerne schon mal im Kalender vermerkt werden.

AKTIF zur E-world 2024

vor 11 Monaten

E-world energy & water, 20. bis 22. Februar 2024 in Essen – Halle 1, Stand E120

Dynamische Tarife, Redispatch 2.0, PPA und Börsenpreisabrechnung: Zur E-world 2024 lenkt die AKTIF Unternehmensgruppe das Augenmerk auf die flexiblen Handlungsmöglichkeiten, die sich Direktvermarktern und Lieferanten auf Basis der Softwareplattform AKTIF®dataService erschließen. Besondere Erleichterung verspricht nicht zuletzt das darauf aufbauende Dienstleistungsangebot „AKTIF smart&easy“. Einer Etablierung dynamischer Tarife und lückenlosen Abarbeitung einschlägiger Abrechnungsprozesse steht damit nichts entgegen. Am Stand E120 in Halle 1 können sich Besucher davon überzeugen, wie übersichtlich sich die Komplexität des energiewirtschaftlichen Tagesgeschäfts einfangen und automatisiert bewältigen lässt. Zusätzlicher Mehrwert geht in dem Zusammenhang vom AKTIF®Webportal aus.

„Mit unserem Angebot hinsichtlich der dynamischen Abrechnung für Lieferanten und Direktvermarkter treffen wir entscheidende Schmerzpunkte. Vor allem Geschäftsmodelle rund um Power Purchase Agreements (PPA) boomen. Entsprechende Anbieter finden aufgrund unserer passgenauen Lösungsoptionen immer öfter den Weg zu uns. In diesem Bereich haben wir unseren Kundenstamm deutlich ausgebaut“, berichtet Mario Weber, Leiter Vertrieb der AKTIF-Unternehmensgruppe. Die Stärke der AKTIF-Software und -Services liegt darin, dass der Abbildung flexibler und dadurch komplexer Tarifmodelle – die sich beispielsweise an aktuellen Spotmarktpreisen orientieren – per se keinerlei Schranken gesetzt sind.

Es zeigen sich immer wieder spezifische Alleinstellungsmerkmale des AKTIF-Portfolios, wie Weber an einem konkreten Beispiel der Direktvermarktung verdeutlicht: „Gerade die Verrechnung der Ausfallleistung gegenüber dem Netzbetreiber in einem Redispatch-Szenario bereitet vielen Direktvermarktern derzeit Schwierigkeiten. Zahlung erfolgt in der Regel nur, wenn dem Netzbetreiber eine dedizierte Rechnung zugeht. Bleibt diese aus, lässt ebenso der Zahlungseingang auf sich warten, was natürlich zu monetären Schiefständen in den Reihen der Direktvermarkter führt. Hierfür haben wir seitens AKTIF einen automatisierten Vorgang vorgesehen.“ Gleichzeitig stellt die Berücksichtigung von Energiespeichern in entsprechenden Leistungsangeboten nachweislich keinerlei Hindernis dar. Eine Vermarktung von Flexibilitäten ist jederzeit möglich – trotz komplexer vorgangsseitiger Rahmenbedingungen.

Die Fähigkeit zur lückenlosen Abbildung der energiewirtschaftlichen Abläufe im Sinne der Meter-to-Cash-Prozesskette offenbart sich darüber hinaus bei vielen weiteren modernen Geschäftsmodellen – von Quartierstromkonzepten über die Ladesäulenabrechnung und prozessseitige Fundamentierung von Bürgerenergiegenossenschaften bis hin zur Wärmeabrechnung. In Bezug auf Letzteres wurde das Produkt- und Dienstleistungsportfolio von AKTIF erst jüngst ergänzt​​​​​​​. Insofern finden sowohl Energielieferanten für jedes Medium als auch Direktvermarkter zur E-world bei AKTIF die richtige Anlaufstelle. Das Gleiche gilt für viele weitere Anspruchsgruppen mit Anknüpfungspunkten zu Marktkommunikation, Bilanzkreismanagement und Abrechnung. Sie alle können der Suche nach reibungslosen Routinen und effektiver Unterstützung im energiewirtschaftlichen Alltag ein Ende bereiten und sollten einen Besuch am AKTIF-Stand nicht verpassen.

Schlüsselfertige Lösung zur Ladesäulenabrechnung

vor 2 Jahre

Automatisierte Rechnungsläufe gegenüber deutschlandweiten E-Mobility-Providern bei gleichzeitiger Berücksichtigung von Filialstrukturen

The smarter E Europe, 14. bis 16. Juni 2023 in München – Halle B5, Stand 651

Mit einer neuen Lösung für die Roaming-Abrechnung von Ladesäulen, die in Zusammenarbeit mit einem großen deutschen Handelsunternehmen umgesetzt wurde, beweist die AKTIF Unternehmensgruppe, dass moderne Geschäftsmodelle im Sinne der Energie- und Verkehrswende nicht an der Komplexität der dahinterstehenden Datenaustauschprozesse scheitern müssen. Durch die spezifische Erweiterung der Energielogistiksoftware AKTIF@dataService lassen sich nicht nur die Abrechnungsläufe gegenüber allen deutschlandweiten Ladestromanbietern (E-Mobility-Provider – EMP) ladesäulenübergreifend abbilden und bündeln. Darüber hinaus ist auch eine ladepunktscharfe Vergütung der unterschiedlichen Ladesäulenbetreiber (Charge Point Operator – CPO) im Filialnetz möglich.

Vordergründig erscheint die Nutzung öffentlicher Ladesäulen via Roaming einfach: Der Elektromobilist lädt sein Fahrzeug an der Ladesäule mit einem festen Tarif eines zuvor selbst gewählten Roaming-Anbieters unabhängig vom Standort des Ladepunkts. Weniger trivial ist die Abbildung der damit einhergehenden Datenaustausch- und Abrechnungsprozesse. „Es zählt vor allem eine passgenaue Stamm- und Vertragsdatenverwaltung für Ladesäulen, Kunden und Vertragspartner, die das Fundament für die stichhaltige Abrechnung bildet“, weiß Lars Ehler, Geschäftsführer der AKTIF Unternehmensgruppe. Ladesäulenbetreiber, die Roaming-Konzepte umsetzen wollen, sollten den Aufwand der Abrechnung – bei mittlerweile über 250 Ladestromanbietern, Tendenz steigend – nicht unterschätzen.

Auf Basis der weitreichenden energiewirtschaftlichen Expertise hat AKTIF das Datenmodell seiner Software exakt an diese Anforderungen angepasst. Damit lassen sich nun nicht nur die relevanten Stammdaten aller beteiligten Akteure (Charge Point Operator, E-Mobility Provider, Roaming Network Operator) und die Details zu jedem Ladepunkt abbilden, auch die Informationen zu einzelnen Ladevorgängen sind jederzeit nachvollziehbar. Er wird sofort ersichtlich, wer wann wieviel und was (Gleichstrom, Wechselstrom) geladen hat. Die Abrechnung gegenüber den relevanten Marktpartnern – inklusive Berücksichtigung von Dienstleistungsentgelten – erfolgt auf dem Fundament dieser Daten in jede Richtung automatisiert. Im Fall des Einzelhandelsunternehmens lassen sich gegenüber jedem einzelnen Ladestromanbieter alle standortübergreifenden Ladevorgänge monatlich bündeln und abrechnen. Im Umkehrschluss erhalten auch die einzelnen Filialen monatlich eine Roaming-Anbieter-übergreifende Dienstleistungsabrechnung zu den geleisteten Ladevorgängen pro Standort.

„Durch die Anpassung unserer Software an die Anforderungen rund um die Abrechnung von E-Mobilität sind wir in der Lage, einschlägige Geschäftsmodelle unterschiedlichster Ausprägung zu unterstützen. Diese können dann schnell zum Laufen gebracht werden und Wirkung entfalten“, so Ehrler.

Smarter E: Innovative Konzepte praxistauglich aufsetzen
Die weitreichenden Möglichkeiten der Ladesäulenabrechnung sind eines der Themen des Messeauftritts der AKTIF Unternehmensgruppe zur diesjährigen „The smarter E Europe“ am Stand 651 in Halle B5. Aber auch weitere Aspekte im Hinblick auf die Direktvermarktung erneuerbarer Energien oder die prozessseitige Abbildung von Quartierstrom-Initiativen, bei denen langjährige energiewirtschaftliche Erfahrung maßgeblich zum Erfolg beiträgt, stehen im Fokus.

Über die „Pinnwand“ hat jeder Mitarbeiter einen aktuellen Überblick zum Bearbeitungsstand und den jeweiligen Verantwortlichkeiten sowie relevanten Aufgaben.

Fit für die Zukunft, ganz ohne Papier

vor 2 Jahre

Umstellung auf elektronische Vorgangsbearbeitung bringt EDEKA Versorgungsgesellschaft mehr Flexibilität und Nachvollziehbarkeit im Tagesgeschäft

Über die „Pinnwand“ hat jeder Mitarbeiter einen aktuellen Überblick zum Bearbeitungsstand und den jeweiligen Verantwortlichkeiten sowie relevanten Aufgaben.
Über die „Pinnwand“ hat jeder Mitarbeiter einen aktuellen Überblick zum Bearbeitungsstand und den jeweiligen Verantwortlichkeiten sowie relevanten Aufgaben.

Herausforderung: Digitalisierung der energiewirtschaftlichen Prozesskette

Das Jahr 2020 stand für die EDEKA Versorgungsgesellschaft mbH (EVG) ganz im Zeichen der Digitalisierung – und das nicht nur bedingt durch die Pandemie. Das ausgerufene Ziel: Sowohl die Archivierung als auch alle Bearbeitungsvorgänge sollten komplett weg von der Papierform und alte Zöpfe in Form von Aktenschränken und Botengängen von Büro zu Büro entlang der fachlichen Prozesskette rigoros abschnitten werden. Bis dato gestaltete sich das Vorgehen meist wie folgt: Ging beispielsweise eine E-Mail mit einer Kundenanforderung ein, wurde diese nach Eingabe aller relevanten Daten – mit einem Verarbeitungsvermerk versehen – in gedruckter Form an das nächste Team in der Prozesskette weitergetragen. Dieses wiederum nahm ebenfalls alle notwendigen Einstellungen im System vor und reichte die Informationen an das nachfolgende Team weiter. Sobald der Vorgang bereichsübergreifend abgewickelt war, wurden alle damit in Verbindung stehenden Inhalte physisch abgelegt. Die Grenzen dieser Prozesskette traten während der Hochphase der Pandemie deutlich zutage. Es galt, zügig eine einheitliche, digitale Nachverfolgung über alle internen Aufgaben einzuführen, um jederzeit Transparenz und Effizienz sicherzustellen.

Lösung: Umsetzung der elektronischen Vorgangsbearbeitung mit AKTIF

Für die EVG wurde AKTIF zum Projektpartner der Wahl. Schließlich konnte das Senftenberger Team bereits in der Vergangenheit überzeugen. Die Software von AKTIF ist bei der EVG seit 2005 im Einsatz und hat sich über die Jahre nach und nach als zentrale Lösung im energiewirtschaftlichen Tagesgeschäft etabliert. Dadurch reduzierte sich im Zuge der elektronischen Vorgangsbearbeitung nicht zuletzt die Schnittstellenkomplexität. Zum Projektstart wurden die internen Arbeitsabläufe gemeinsam geprüft und – abhängig von der zugrundeliegenden Komplexität – vier Umsetzungsstufen definiert: In die Stufe 1 fielen alle Vorgänge rund um Stammdatenänderungen. Stufe 2 umfasste alle vertragsrelevanten Belange und Anpassungen, beispielsweise im Zuge von Umfirmierungen, der Vertragsdruck selbst oder die erforderlichen SEPA-Datenabfragen. In Stufe 3 fanden sich die Prozesse der Angebotserstellung wieder und mit Stufe 4 wurden abschließend interne Rückfragen, die in keine der vorher genannten Umsetzungsstufen passten, abgedeckt. Dadurch konnten auch jegliche Ausnahmesituationen neben der klassischen energiewirtschaftlichen Prozesskette aufgefangen werden. Die Umstellung erfolgte nach und nach und für jeden einzelnen Projektschritt wurde eine Übergangszeit festgelegt, in der die alte und neue Welt der Vorgangsbearbeitung parallel Wirkung entfalteten. Auf diese Weise ließ sich sicherstellen, dass die Mitarbeiter die neuen Abläufe sukzessive leben und die Prozessketten vor der Komplettumstellung noch einmal auf Herz und Nieren geprüft werden konnten.

Ergebnis: Transparenz und Flexibilität im Arbeitsalltag

Heute sind alle Abläufe digital dokumentiert und lassen sich problemlos nachverfolgen. Geht eine Kundenanforderung per E-Mail ein, wird der entsprechende Vorgang zum Start nur noch angelegt und alle relevanten Dokumente können im Handumdrehen dazu geladen werden. Nach der Bearbeitung im energiewirtschaftlichen System reicht ein Klick und die Aufgabe „ploppt“ auf der virtuellen Pinnwand des nächsten zuständigen Teams auf, welches zugleich Zugriff auf den gesamten Vorgang inklusive der damit zusammenhängenden Dateien hat. Der Bearbeitungsverlauf wird vollständig abgebildet, ergänzende Daten unterliegen der automatischen Archivierung. Jedwede Information steht dabei auch im Nachgang vollumfänglich im System zur Verfügung. Dank der neuen Möglichkeiten ist ein Arbeiten einzelner Mitarbeiter von unterwegs mit keinerlei Einschränkungen mehr verbunden. Das Tagesgeschäft ist nicht nur ohne Reibungsverluste abwickelbar, sondern gestaltet sich in Summe noch effizienter und schneller als vorher. Die Auskunftsfähigkeit gegenüber dem Kunden hat sich weiter verbessert. So sehen Mitarbeiter bei Aufruf der Kundenanlage sofort, ob daran noch ein offener Vorgang hängt. Durch die digitale Unterstützung der einzelnen Prozessketten und die neugewonnenen Einsichten in die zum Teil umfangreiche Kundenhistorie haben sich viele Verzögerungsmomente der Vergangenheit von jetzt auf gleich in Luft aufgelöst.

Für alle, die mehr wissen wollen: Ein Fachartikel in der e|m|w beschreibt das Digitalisierungsprojekt im Detail.

Filter

Gewerbe/Handel/Industrie

Filter zurücksetzen

  • Kategorie
  • Kundengruppe
  • Angebotsbaustein
  • Prozesskomplex
  • Geschäftsmodell