AKTIF Blog

Flexibilitätsvermarktung mit verlässlichem Bilanzkreisausgleich

vor 5 Monaten

Im Rahmen der Flexibilitätsvermarktung setzt die be.storaged GmbH bei der Abbildung der erforderlichen Marktkommunikation zum Bilanzkreisausgleich auf die langjährige Expertise der AKTIF-Unternehmensgruppe, die diese anspruchsvolle Aufgabe professionell und effizient als Process-as-a-Service übernimmt.

Herausforderung: Verantwortung für eigenen Bilanzkreis übernehmen

Unter dem Dach der EWE AG hat sich die be.storaged GmbH aus Oldenburg seit 2017 als Experte für Energiespeicherlösungen in Gewerbe und Industrie erfolgreich positioniert. Das Unternehmen unterstützt mittlerweile immer mehr Kunden bei der Realisierung und weiteren Vermarktung von Stromspeicherkonzepten – alles aus einer Hand und mit dem Ziel, die Beschaffung bzw. Nutzung von Strom nachhaltig und kostengünstig zu gestalten. Das Angebot zur optimalen Bewirtschaftung der Speicher umfasst ein breites Spektrum. Unterschiedlichste Use-Cases lassen sich gleichzeitig abdecken. Zu den Anwendungsfällen der Lastspitzenkappung, Eigenverbrauchsoptimierung und Beschaffungsoptimierung ist 2023 noch die Option der Flexibilitätsvermarktung im Intraday-Handel hinzugekommen. Hierbei wird freie Kapazität des Energiespeichers für den Handel am Strommarkt genutzt. In dem Zusammenhang übernimmt be.storaged allerdings auch automatisch Verantwortung für einen eigenen Bilanzkreis, in dem Stromkäufe und -verkäufe bilanziell verrechnet werden müssen. Bei der Vorbereitung galt es somit, im Hinblick auf die zugrunde liegenden, klar definierten Marktkommunikationsaufgaben – sowohl gegenüber dem zuständigen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) als auch gegenüber dem Lieferanten auf Kundenseite – keinerlei Risiko einzugehen. Die Verantwortlichen bei be.storaged wissen, dass gerade Übertragungsnetzbetreiber in der Funktion des Bilanzkreiskoordinators wenig Spaß verstehen, wenn Bilanzkreise nicht ausgeglichen sind. Wer hier nicht sauber arbeitet, läuft schnell Gefahr, den Bilanzkreis zu verlieren.

Lösung: Marktkommunikation als Process-as-a-Service

Das Thema Marktkommunikation wurde seitens be.storaged daher von Anfang an als ein Job für Profis betrachtet. Bereits 2022 startete die Suche nach einem geeigneten Partner, wobei es dem Unternehmen auf verlässliche Prozesse ankam, ohne damit selbst viel Berührung im Tagesgeschäft zu haben. Im Zuge der Beauftragung der Dienstleistung von AKTIF geht dieser Plan auf. AKTIF kommt ins Spiel, sobald die Informationen zu den – auf die einzelnen beteiligten Kunden umgeschlagenen – Mengen der Handelsgeschäfte seitens be.storaged via CSV-Export übergeben werden. Dies geschieht jeden Morgen automatisiert zur gleichen Zeit. Von der eigentlichen elektronischen Kommunikation im Rahmen des verpflichtenden bilanziellen Austauschs zu den Intraday-Handelsgeschäften des Vortages bleibt die Mannschaft von be.storaged komplett verschont. Auch das Clearing – sollten einmal Nachfragen seitens eines Übertragungsnetzbetreibers auftauchen – läuft über AKTIF.

Ergebnis: Saubere Prozesse dank erfahrenem Partner

Im Zuge des „Process-as-a-Service“-Angebots kann be.storaged jederzeit darauf vertrauen, dass der Datenaustausch in Richtung ÜNB sowie des jeweiligen lieferantenseitigen Counterparts verlässlich und vorgabenkonform nach MPES und GPKE erfolgt. Die Reaktionsstärke gegenüber dem ÜNB zeigt sich nicht zuletzt im konkreten Fall eines ‚Urgent Calls‘, in dem AKTIF sofort reagiert und Anfragen zur abschließenden Fahrplananmeldung fristgerecht beantwortet. Darüber hinaus kann be.storaged Lieferanten neben der obligatorischen Day-After-Meldung sogar noch zusätzlichen Service anbieten, indem AKTIF beispielsweise auch die im EMS erfassten PV-Erzeugungszeitreihen eines Kunden bei Bedarf elektronisch zur Verfügung stellt, damit der Vertrieb vor dem Hintergrund einer Speicherintegration ebenfalls besser planen kann. Insofern steht der weiteren Etablierung von Speichern im Energiemarkt der Zukunft aus Sicht von be.storaged kaum etwas im Wege. Mit den smarten Einsatzmöglichkeiten und gewinnbringenden Vermarktungsoptionen, die künftig noch weiter ausgebaut werden sollen, bietet der Experte für Batteriesysteme entscheidende Anreize und erbringt den Beweis, dass die Umsetzung vielfältiger und nachhaltiger Geschäftsmodelle trotz hoher Komplexität der prozessualen Rahmenbedingungen – mit gezielter Unterstützung – gelingen kann.

Für alle, die mehr wissen wollen: In den Beiträgen von ZfK und 50,2 (Ausgabe 3/2024, Seite 42-43) wird auf die Flexibilitätsvermarktung bei be.storaged und das Zusammenspiel mit AKTIF noch genauer eingegangen.

 

MaLo-ID als Spitze eines Eisbergs

vor 10 Monaten

Mit der Software der AKTIF-Unternehmensgruppe hat die Sunnic Lighthouse GmbH für die einschlägigen Abrechnungsprozesse der Direktvermarktung – insbesondere im Hinblick auf Power Purchase Agreements (PPA) – ein tragfähiges Fundament geschaffen.

Herausforderung: Abbildung der Diversifizierung in der Direktvermarktung

Die Sunnic Lighthouse GmbH wurde 2012 als Tochtergesellschaft der ENERPARC AG mit dem Ziel der Direktvermarktung und des Handels des in den Solarparks der ENERPARC erzeugten Stroms gegründet. Heute verantwortet das Unternehmen rund 3.500 Megawatt Grünstrom. Zu den Einspeisern gehören inzwischen auch Erneuerbare-Energien-Anlagen jenseits des Eigenbestands der ENERPARC-Gruppe, die das Spektrum zusätzlich um Strom aus Windkraft und Biogasanlagen ergänzen. In der Vermarktung spielen Power Purchase Agreements für das Unternehmen seit zwei Jahren eine essenzielle Rolle, hierfür wurde 2021 eine eigene Abteilung geschaffen. Mit der zunehmenden Diversifizierung sowohl auf Einspeise- als auch Abnahmeseite im Rahmen zahlreicher, individuell ausgeprägter PPA-Vereinbarungen rückten die der Direktvermarktung zugrundeliegenden Prozesse in den Reihen von Sunnic 2022 in den Fokus. Zu diesem Zeitpunkt zeigte sich relativ klar, dass die bisher für die Abrechnung genutzte Lösung der wachsenden Komplexität nicht länger Stand halten konnte. Im Hinblick auf Vertragsindividualität und ein insgesamt deutlich höheres Rechnungsvolumen war insbesondere die Abrechnung der Einspeisung nicht mehr stemmbar.

Lösung: Software vom bereits bewährten Partner AKTIF

Nachdem die AKTIF-Unternehmensgruppe bei Sunnic seit 2022 bereits die lieferseitige  Abrechnung inklusive Backoffice im Rahmen eines Full-Service-Pakets verlässlich schulterte, konnte die Software AKTIF®dataService auch im Hinblick auf die neue Aufgabe schnell überzeugen. Durch die zielführende Verbindung von externer und interner Sicht auf die Abnahmestelle – deren Marktlokations (MaLo)-ID bildlich nur die Spitze eines Eisberges markiert – nimmt das Sunnic-Team die größte Hürde im Geschäftsfeld Direktvermarktung heute mit Bravour. Die abrechnungsrelevante Aufschlüsselung der hinter einer MaLo-ID liegenden Anlagen, die meist im Besitz mehrerer Gesellschaften mit unterschiedlichen Anteilen sind, ist vollumfänglich möglich – selbst wenn über die Zeit neue Anlagen zu der bestehenden MaLo-ID hinzukommen, die in unterschiedliche Vergütungsmodelle fallen – zum Teil mit individuell definierten Tranchen. „Mit der AKTIF-Software, die im Januar 2023 für die Einspeiseabrechnung produktiv gegangen ist, können wir die unterschiedlichen Konfigurationen und Sichtweisen unter einer Oberfläche abbilden. Durch die systemisch hinterlegten Bezüge innerhalb der Datensätze profitieren wir nicht nur von hoher Datenqualität, sondern gewinnen entscheidend an Effektivität in einem sich immer schneller drehenden Marktumfeld“, unterstreicht Marcus Bockhorst, Team Lead Backoffice und verantwortlich für die kaufmännische Koordination bei Sunnic.

Ergebnis: Unabhängigkeit und volle Kontrolle im Tagesgeschäft

Dank der neuen IT-seitigen Möglichkeiten profitiert Sunnic nicht zuletzt von mehr Freiheit im Hinblick auf die Meldeprozesse. Wo vorher ein externer Dienstleister mit der Ummeldung von Einspeiseanlagen beauftragt war, übernimmt Sunnic auf Basis der AKTIF-Software nun selbst. Sollte eine neue interne Anlage oder ein neuer externer Einspeisepartner hinzukommen oder eine Ummeldung der Vermarktungsform – beispielsweise bei einem gewünschten und monatlich möglichen Wechsel von EEG-Förderung auf sonstige Direktvermarktung – für eine Anlage erforderlich sein, läuft der zugehörige Kommunikationsprozess automatisiert via AKTIF®dataService – plus vollständiger elektronischer Dokumentation. „Dadurch sind wir viel schneller geworden. Wenn es beispielsweise gilt, hundert Anlagen in drei Tagen umzumelden, weil eine Frist ausläuft, können wir dies effektiv selbst steuern und sind nicht länger vom Dienstleister abhängig“, so Bockhorst.

Hierbei helfen nicht nur die zahlreichen Automatismen im System, sondern auch die integrierte Pinnwand, über die sich der Prozessstatus der Marktprozesse und Bearbeitungsfortschritte sowie mögliche Hindernisse jederzeit nachvollziehen lassen.

Erforderliche Anpassungen der Datenbasis entlang der Marktkommunikation – unabhängig aus welcher Richtung kommend – werden von der AKTIF-Software systemübergreifend für alle betroffenen Konstrukte übernommen. So spiegelt sich die externe Sicht wo immer nötig unmittelbar im internen Bereich der Abrechnung wider, der die anlagenscharfe Auflistung nach Marktstammdatenregister umfasst. Egal, welche Konstellation auf externer Seite auftritt oder wie sich diese möglicherweise verändert: Durch die exakt aufgesetzten Verknüpfungen innerhalb des Systems hat Sunnic stets ein klares Bild – sowohl von den Mengen als auch deren verrechnungsrelevanter Verteilung auf einzelne Vertragspartner. Dadurch ist das Erstellen exakter Bündelrechnungen gegenüber einzelnen Einspeisepartnern, deren Anteile sich auf mehreren Einzelanlagen verteilen, die wiederum hinter unterschiedlichen MaLo verortet sind und bei denen es Vermarktungsformen zu unterscheiden gibt, kein Problem mehr – trotz der enormen Komplexität. Der Weg für weiteres Wachstum steht jederzeit offen.

Eine ausführliche Betrachtung dieses Praxisbeispiels liefert ein Fachbeitrag, der in der Ausgabe 5/2023 des Fachmagazins 50,2 erschienen ist.

24-Stunden-Lieferantenwechsel: Heute und morgen sicher aufgestellt

vor 11 Monaten

Entsprechend § 20a Abs. 2 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) muss der technische Vorgang des Stromlieferantenwechsels ab dem 1. Januar 2026 innerhalb von 24 Stunden erfolgen und an jedem Werktag möglich sein. Bisher haben Versorgungsunternehmen im Rahmen der gesetzlich geforderten Maximaldauer des Gesamtprozesses von drei Wochen hierbei weitaus mehr Spielraum. Das entsprechende Feststellungsverfahren der prozessualen Rahmenbedingen seitens der Bundesnetzagentur läuft aktuell noch. Allerdings ist bereits jetzt davon auszugehen, dass die neuen Vorgaben durchaus das Potenzial haben, betroffene Energiemarktakteure ins Straucheln zu bringen. Eine rechtzeitige Orientierung im Hinblick auf Umsetzungsoptionen kann daher keinesfalls schaden – auch, da andere IT-Anbieter ihr Angebot zum Lieferantenwechsel derzeit auflösen. Kunden von AKTIF können darauf vertrauen, dass die Marktprozesse auf Belieferungs- und Direktvermarktungsseite vorgabenkonform und effizient umgesetzt werden – sowohl heute als auch in Zukunft und (im konkreten Fall des Lieferantenwechsels) weit über das Jahr 2026 hinaus.

Herausforderung: Neues zeitliches Korsett verlangt hohe Reaktionsfähigkeit

Bereits auf ihrer Internetseite weist die Bundesnetzagentur darauf hin, dass „die Erreichung der gesetzlich angeordneten Verkürzung des Wechselprozesses auf nur noch 24 Stunden durch eine einfache Straffung der bisherigen Fristen unter gleichzeitiger struktureller Beibehaltung der Prozessabläufe nicht zu erreichen ist. Eine derart spürbare Reduktion der Prozessdauer kann nur durch eine umfassende Prozessoptimierung und -überarbeitung erzielt werden.“ Welche Anpassungen der prozessualen Struktur vor dem Hintergrund einer deutlich modulareren Ausgestaltung geplant sind und wie weit die Konsultation vorangeschritten ist, kann an entsprechender Stelle im Detail nachgelesen werden. Hier daher nur eine kurze Zusammenfassung: Da erzeugende und verbrauchende Marktlokationen betroffen sind, werden sich die Änderungen sowohl auf GPKE (Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität) als auch auf MPES (Marktprozesse für erzeugende Marktlokationen (Strom)) und WiM (Wechselprozesse im Messwesen) auswirken.

MPES-Vorgaben sollen künftig vollumfänglich in GPKE aufgehen, die darin festgelegten Prozesse werden entsprechend überarbeitet. Wichtige Punkte dabei: Dem beschleunigten werktäglichen Lieferantenwechsel soll ein Prozess zur kurzfristigen Ermittlung der MaLo-ID im Bedarfsfall vorgeschaltet werden. Durch Automatisierung und Einsatz einer API-Schnittstelle soll die Identifikation innerhalb von zwei Stunden realisierbar sein. Bilanzierung und Netznutzungsabrechnung erfolgen künftig nur noch nach dem Synchronmodell, eine asynchrone Bilanzierung ist nicht mehr möglich. Zudem ist eine deutlich umfangreichere Informationsvermittlung zwischen den jeweils Beteiligten vorgesehen, damit einschlägige Daten dem Letztverbraucher bei seiner Wechselentscheidung zur Verfügung stehen. Eine entsprechende Informationspflicht ist angedacht. Wie deren Ausgestaltung konkret aussehen soll und welche Verantwortlichkeiten welche Marktrolle diesbezüglich übernimmt, bleibt derzeit offen.

Umsetzung: Verlässliche Automatisierung und hochverfügbare IT-Strukturen

Während die Ausdefinition der prozessualen Umgestaltung und finale Festlegungen seitens des Gesetzgebers ausstehen, sind einige Implikationen bereits mehr als deutlich. Automatisierung wird im Zuge der Abwicklung eine entscheidende Rolle spielen, anders lässt sich das Ziel des 24-Stunden-Lieferantenwechsel gar nicht erfüllen. Dass hierbei der Teufel im Detail steckt und Erfahrung bei der Anpassung energiewirtschaftlicher Abläufe und Abbildung damit einhergehender Marktkommunikationsspezifika von besonderem Wert sein wird, erschließt sich ebenfalls. Und von den energiewirtschaftlichen Einzelheiten ganz abgesehen, gilt es gleichzeitig, grundsätzliche IT-seitige Weichen zu stellen. Denn ein Umsetzungshorizont von 24 Stunden beim technischen Vorgang des Lieferantenwechsel wird künftig kaum noch IT-bedingte Ausfälle verzeihen. Eine Hochverfügbarkeit der zugrundeliegenden IT-Landschaft wird zur essenziellen Voraussetzung und damit rückt nicht zuletzt auch das Thema IT-Sicherheit ein ganzes Stück weiter in den Vordergrund.

Lösung: Sorgenfrei per „Lieferantenwechsel as a Service“

Mit der Software von AKTIF sind Unternehmen jederzeit in der Lage, die prozessseitige Abwicklung des energiewirtschaftlichen Tagesgeschäfts vorgabenkonform umzusetzen. Hier wird auch der 24-Stunden-Lieferantenwechsel keine Ausnahme bilden. Wer die Software in den eigenen Reihen betreibt, sollte jedoch auch die Anforderungen an die interne informationstechnische Basis im Blick behalten. In dem Zusammenhang geht von einem „Process as a Service“-Angebot möglicherweise entscheidende, zusätzliche Entlastung aus. So schultert die AKTIF Unternehmensgruppe über ihr Serviceportfolio nicht nur eine effektive und den gesetzlichen Vorgaben entsprechende Umsetzung der Marktprozesse, sondern übernimmt gleichzeitig die IT-seitige Verantwortung. Auf diese Weise können sich Energiemarktakteure ganz dem Tagesgeschäft widmen und ihre Kraft darauf konzentrieren, Kunden zu gewinnen und zu binden, anstatt sich mit den dahinterliegenden Wechselprozessen herumschlagen zu müssen. Denn dies wird umso wichtiger angesichts der neuen Rahmenbedingungen, die es Letztverbrauchern ermöglichen sollen, den Stromlieferanten bzw. auch Direktvermarktungspartner noch einfacher und schneller zu wechseln.

Abb. 1: Prozessdiagramm Kundenanmeldung 

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