Mit dem E-Auto-Boom gehen neue Marktteilnehmer und Geschäftsmodelle einher. Hier braucht es passende Software-Lösungen und Fachkenntnisse.
AKTIFes Wissen Dienstleister im Energiemarkt Ladesäulen-Bereitstellung
Donnerstag, 26. Januar 2023
Der Elektromobilität gelingt auch in Deutschland langsam der Durchbruch. Laden ist inzwischen vielerorts flächendeckend möglich und die den Fahrzeugen zugrunde liegenden Technologien werden mit Hochdruck weiterentwickelt. Zudem locken immer noch attraktive Förderungen von staatlicher Ebene. Dieser Trend brachte diverse neue Markteilnehmer im Umfeld des Ladesäulenbetriebs hervor. Kommunale Betriebe, freie Roaming-Anbieter, Filialisten wie Supermarkt-Ketten oder Industrieunternehmen verfolgen hierbei facettenreiche Geschäftsmodelle.
An den beiden Enden der klassischen Wertschöpfungskette sind die Zusammenhänge noch überschaubar. Einerseits beliefert der jeweilige Stromlieferant die Ladesäulen mit der vereinbarten Strommenge. Ladestationen sind hier als Letztverbraucher mit allen gesetzlichen Gebühren, Steuern und Umlagen behaftet. Die Fahrerinnen und Fahrer laden wiederum ihre Fahrzeuge mit dem Strom und bezahlen dafür – entweder über einen festen Tarif oder via DirectPay bei einem Ad-hoc-Ladevorgang.
CPO, EMP oder RNO?
Zwischen diesen Polen gibt es drei Arten von Akteuren, die am Betrieb von Ladesäulen beteiligt sein können: Charge Point Operator (CPO), E-Mobility Provider (EMP) und Roaming Network Operator (RNO).
CPO verantworten den gesamten operativen Betrieb, der sich von der Installation der Ladestation über Service und Wartung sowie die Teilnahme am E-Roaming bis hin zur Strombeschaffung erstrecken kann. Zudem binden sie die Ladepunkte an ein gemeinsames IT-Backend an. Ist der CPO auch Besitzer der Ladesäulen, wird von einem Charging Station Owner (CSO) gesprochen.
EMP verfügen über keine eigene Ladeinfrastruktur. Sie kaufen Ladevorgänge beim CPO ein und fungieren als Zahlungsabwickler. Zu den Hauptaufgaben gehören die Herausgabe von Autorisierungsmedien wie Apps oder Ladekarten, die Freigabe der Ladesäulen für den Ladevorgang, die Abrechnung der Ladevorgänge sowie die Bereitstellung von Zahlungsdiensten.
RNO stellen wiederum eine Plattform bereit, über die CPO und EMP Ladedaten austauschen können. Der Austausch abrechnungsrelevanter Daten zwischen mehreren RNO, das sogenannte E-Roaming, ermöglicht Endkunden die Nutzung der Ladeinfrastruktur unterschiedlicher Anbieter zu einheitlichen Tarifen.
Umsetzung: Flexible Prozesslandschaft
Aufgrund zahlloser Rechnungs- und Zahlungsflüsse zwischen den Marktteilnehmern ist die Ladesäulenabrechnung komplex. Unternehmen, die sich auf dem Markt etablieren möchten, sollten also frühzeitig eine effiziente und einfache Lösung hierfür finden. Entscheidend ist eine flexible informationstechnische Prozesslandschaft, die in der Lage ist, die kompletten Belieferungs- und Abrechnungsvorgänge abzubilden. Auf Seiten der Stromlieferanten muss etwa ein äußerst breites und gleichzeitig spezifisch ausgerichtetes Leistungsspektrum abgedeckt werden. Kundenakquise und -anlage im System über ein Web-Portal, Marktkommunikation nach den gängigen Marktprozessen sowie Bilanzkreismanagement sind hier nur einige der Aufgaben.
Für die Prozessabwicklung bei den CPO gilt ähnliches. Auch hier kommt es auf eine passgenaue Stamm- und Vertragsdatenverwaltung für Ladesäulen, Kunden und Vertragspartner an, die das Fundament für die Abrechnung sämtlicher Ladevorgänge gegenüber den eigenen Kunden sowie EMP bildet. Software-Anwendungen und Dienstleistungen sollten dabei die eigene Rechnungsstellung an Roaming-Anbieter und die Prüfung von Lieferantenrechnungen ermöglichen. Die Etablierung neuer Geschäftsmodelle beim CPO erfordert weitreichende Expertise, wobei sich Dienstleistungsmodelle und White-Label-Lösungen oft als attraktivste Option erweisen. Besonderen Mehrwert bieten Komplett-Servicepakete aus einer Hand, die die Partner für die Bereiche EMP und RNO einbinden. Dabei ist es essenziell, dass die zugrundeliegende Prozess- und IT-Landschaft dieser Integrationsfähigkeit keine Grenzen setzt.
Unterstützung: Erfahrung und ein Blick über den Tellerrand
Der rapide expandierende Markt für E-Mobilität und die entsprechende Ladeinfrastruktur bieten weitreichende Möglichkeiten und ein enormes Wachstumspotenzial. Um dieses effektiv und effizient zu nutzen, brauchen Akteure aller Art starke Partner mit Prozess- und Software-Know-how. Ob Lieferant, CPO, EMP oder RNO – wer auf dem hochgradig komplexen E-Mobility-Markt langfristig erfolgreich sein will, ist meist auf externe Expertise angewiesen. Bei der Suche nach einem geeigneten Software-Hersteller oder Dienstleister zur Unterstützung dieser Prozesse sollte daher genau hinter die Kulissen geschaut werden. Langjährige Erfahrung in der Abwicklung energiewirtschaftlicher Abläufe und ein optimal aufeinander abgestimmtes Lösungsportfolio mit Blick über den branchenspezifischen Tellerrand können hier entscheidende Weichen stellen. Mit einem integrierten Ansatz, wie ihn AKTIF über die Software-Lösung AKTIF®dataService ermöglicht, lassen sich so komplette Prozesse für Ladesäulen und alle weiteren Kundensegmente sowie Commodities aus „einem Guss“ umsetzen.