vor 3 Jahre
Weshalb die Energiewende dynamische IT-Prozesse benötigt Ein allgemein gültiges Patentrezept für das Gelingen der Energiewende gibt es nicht. Jedoch existieren mittlerweile mannigfaltige Geschäftsmodelle rund um erneuerbare Energien, die diesem hehren Ziel Rechnung tragen. Im Zuge einer erfolgreichen Umsetzung fortschrittlicher Ideen kommt es vor allem darauf an, dass die damit einhergehenden Prozesse von einem IT-Fundament gestützt werden, das sich flexibel und schnell an neue Anforderungen anpassen lässt.
Steter Tropfen höhlt den Stein: Genau dieses Motto gilt beim Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien. Vor allem drei Faktoren spielen in dem Zusammenhang eine maßgebliche Rolle:
Die Ausgestaltung spezifischer Geschäftsmodelle, die nicht zuletzt auf der intelligenten Kombination der verschiedenen Bausteine fußt, kann viele Gesichter haben. Im Folgenden sollen einige konkrete Ansätze aus der Praxis vorgestellt werden, die sowohl auf das Konto der Energiewende einzahlen als auch wirtschaftlich attraktive Anreize für alle Beteiligten bergen.
Die Idee der wohnortnahen Belieferung mit Strom aus regenerativen Quellen ist nicht neu, die Schlüsselrolle der Immobilienwirtschaft im Hinblick auf die Energiewende offensichtlich. Mit dem Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) sowie dem Beschluss zur steuerlichen Entlastung von Wohnungsunternehmen beim Angebot von Mieterstrom oder dem Betrieb von Ladesäulen, wurde der Weg zur Umsetzung einer nachhaltigen Energienutzung im Gebäudesektor erst im Frühjahr 2021 ein weiteres Stück geebnet. Das Potenzial ist enorm. Neben Mieterstromkonzepten bieten die Direktvermarktung der lokal zum Beispiel via Solaranlage erzeugten Energie oder eine Sektorenkopplung im Zuge von Wärme-Komplettpaketen entscheidende Angriffsflächen, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Die Chance im Bereich Mieterstrom hat ein Unternehmen aus dem Kundenumfeld der Aktif-Unternehmensgruppe bereits vor einigen Jahren erkannt, und ein entsprechendes Geschäftsmodell zur strategischen Weiterentwicklung in den eigenen Reihen aus der Taufe gehoben. Der Wärme-Contractor, der mehrere tausend Heizungsanlagen in Deutschland betreibt, koppelt neue Erdgas-BHKW-Projekte gezielt mit einem Mieterstromangebot und schlägt dadurch die Brücke zur Sektorenkopplung – ganz im Sinne der Energiewende.
Mieterinnen und Mieter profitieren von kostengünstigem und gleichzeitig umweltfreundlichem „Strom aus dem eigenen Keller“, die damit einhergehende Attraktivitätssteigerung des Mietobjekts kommt Immobiliengesellschaften zugute, und der Dienstleister sichert sich eine zusätzliche Einnahmequelle – eine Win-win-Situation in jeder Hinsicht. Dieses Beispiel ist jedoch nur eines von vielen, die zeigen, dass der Gebäudesektor als Schnittstelle zwischen Erzeugung und Verbrauch den idealen Nährboden für nachhaltige Nutzungsszenarien liefert. Der Markt ist agil und daher gilt es stets zu beachten, welche Synergien sich bei der Abwicklung verschiedener energiewirtschaftlicher Prozesse heute und in Zukunft ausspielen lassen. So kann der im Rahmen einer Mieterstrominitiative erzeugte Strom beispielsweise auch für Ladevorgänge von E-Autos genutzt werden. Es kommt vor allem auf Kreativität und Reaktionsfähigkeit bei der Ausgestaltung passgenauer Angebote an. Ansatzpunkte gibt es zuhauf.
Das Schlagwort „Elektromobilität“ ist bereits gefallen und im Zusammenhang mit der Energiewende kaum noch wegzudenken. Die davon ausgehende Zugkraft wird gerade in letzter Zeit deutlich, schließlich haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Automobilhersteller ihre ambitionierten Pläne zum Umstieg auf elektrische Antriebe medienwirksam unterstrichen. Audi nannte mit 2026 bereits ein konkretes Ablaufdatum für die eigenen Verbrennungsmotoren. Somit wird der Ruf nach effektiven E-Mobility-Konzepten zur Belieferung der ansteigenden Menge an E-Fahrzeugen immer lauter. Hierbei geht es ebenfalls darum, Nachfrage und Nutzung von erneuerbaren Energien perfekt in Einklang zu bringen.
Vor diesem Hintergrund verfolgt ein weiterer Kunde von Aktif einen spannenden Ansatz. Im Fokus stehen dabei zum einen die Betreiber bestehender Photovoltaik (PV)- und Windkraftanlagen, die künftig aus der Förderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) fallen. Sie alle müssen sich über kurz oder lang mit der Frage auseinandersetzen, ob und wie sich ihre Anlagen selbst fernab des EEG wirtschaftlich einsetzen lassen. Power Purchase Agreements (PPA) – also längerfristige Stromabnahmeverträge mit fixierten Preisen und bis zu zehn Jahre Laufzeit – stellen in dem Zusammenhang eine attraktive Alternative dar, die selbst in einem volatilen Erzeugungsumfeld Planungssicherheit gewährleistet.
Demgegenüber stehen beim spezifischen Business Case Gewerbekunden, für die eine Stromversorgung über lokal erzeugten Ökostrom attraktiv ist. Hier verspricht das Thema E-Mobilität verheißungsvolle Potenziale. Daher liegt ein besonderer Fokus darauf, die Bereitstellung einer Ladesäuleninfrastruktur direkt am Ort der Erzeugung zu forcieren. Individuelle, regionale Gegebenheiten im Umfeld bestehender oder geplanter PV- und Windkraftanlagen werden genau unter die Lupe genommen. Liegt beispielsweise ein Parkplatz oder – noch spezifischer – der Standort eines Paketdienstleisters mit E-Flotte in direkter Nähe zur Erzeugungsanlage, eröffnet sich mit dem Anschluss einer Ladesäule möglicherweise die Chance zur zusätzlichen regionalen Wertschöpfung. Hierfür muss im Idealfall nur ein Gleichstromkabel verlegt werden, um die erzeugte Energie direkt für Ladevorgänge bereitstellen zu können.
Im konkreten Geschäftsmodell ist für die bauliche Realisierung entsprechend der energiewirtschaftlichen Konzeption der jeweilige Auftraggeber verantwortlich. Umsatz wird mit der prozessualen Abwicklung aller energiewirtschaftlichen Aufgaben im Rahmen der angebotenen PPA, Versorgungs- und Dienstleistungsverträge erzielt. Ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt ist dabei nicht zuletzt der Einsatz von Speicherlösungen, die massiv dazu beitragen, die dezentrale Erzeugung des Stroms aus erneuerbaren Energien weiter zu flexibilisieren. Die Speicherkapazitäten lassen sich – im Cluster zusammengeschaltet – zusätzlich vermarkten und können auf diese Weise entscheidend dazu beitragen, Schwankungen im Gesamtnetz auszugleichen.
Auf einen wirtschaftlich lohnenden und zugleich sinnvollen Umgang mit erneuerbaren Energien zielt auch die Idee virtueller Kraftwerke ab. Dabei werden zahlreiche kleine, dezentrale Erzeuger wie BHKW, Biogas-, Wind- oder PV-Anlagen – sowie auch Verbraucher – insgesamt wie ein großes Kraftwerk betrachtet und gesteuert. Einzelne Einheiten können dann ebenfalls dazu eingesetzt werden, Unflexibilitäten anderer „Mitspieler“ abzufedern. Erlöse werden in diesem Konstrukt bei einem Aktif-Kunden über die Direktvermarktung erzielt. Zudem bietet ein solches Modell im Zuge von Redispatch 2.0 spannende Umsatzpotenziale und Möglichkeiten, die Erzeugung weitaus nachhaltiger aufzugleisen. Denn im Gegensatz zum Netzbetreiber kennt der Direktvermarkter die in seiner Verantwortung stehenden Anlagen viel besser.
Diese Dynamik fordert jedoch eine hohe Flexibilität hinsichtlich der zugrundeliegenden Prozesse, wenn es beispielsweise um die Bilanzierung sowie Abrechnung der erzeugten, nichterzeugten und verbrauchten Energie oder die Erstellung von Gutschriften geht. Sowohl die Abfolge der jeweiligen Bearbeitungsschritte als auch die Verarbeitungsmechanismen der erforderlichen Daten passen vielfach nicht in das zumeist starre Korsett der tradierten, energiewirtschaftlichen Lösungen.
Die hinter all den hier aufgezeigten Aktivitäten stehenden, prozessualen Anforderungen sind keinesfalls trivial. Damit die einzelnen Bausteine zum Erfolg führen, ist vor allem ein Umdenken auf Prozessseite erforderlich. Das zugrundeliegende IT-Fundament oder die Auswahl eines geeigneten Umsetzungspartners werden immer häufiger zur Stellschraube, die über den Erfolg moderner Geschäftsideen zur Energiewende entscheidet.
Selbst die kreativste und sinnvollste Überlegung zur Nutzung erneuerbarer Energien ist zum Scheitern verurteilt, wenn diese mit kaum zu stemmenden IT-Projekten einhergeht, bei denen der Teufel oftmals im Detail liegt. Sollten diese dennoch in mühevoller Kleinarbeit umgesetzt werden, darf zudem nicht vergessen werden, dass die zu erwartende Marge im Rahmen neuer Geschäftsmodelle vor allem von der Fehleranfälligkeit und dem Automatisierungsgrad der dahinterstehenden IT-Abläufe im täglichen Betrieb abhängig ist.
Der Idealfall ist daher eine leistungsstarke und durchgängige Softwarelösung, die alle anfallenden Verarbeitungsschritte reibungslos unterstützt und gleichzeitig in der Lage ist, mit neuen Anforderungen flexibel mitzuwachsen. Ein integrierter Ansatz, bei dem Daten nur einmal zentral vorgehalten werden und für alle Prozesse zur Verfügung stehen, sichert hohe Datenqualität, performante Aufgabenabarbeitung und schnelle Arbeitsergebnisse. Er ermöglicht es, ohne Schnittstellen alle Prozesse in einem System zu bearbeiten. Auch auf neue Anforderungen kann damit schnell reagiert werden. So kommt beispielsweise bei allen zuvor beschriebenen Szenarios die Softwarelösung „Aktif dataService“ zum Tragen, die als zentrale Plattform den unterschiedlichsten Bedürfnissen im Zuge von Abrechnung, Bilanzierung oder Marktkommunikation gerecht wird. Treiber der Energiewende ist somit neben Ideenreichtum bei der Ausdefinition neuer Konzepte rund um erneuerbare Energien vor allem die Dynamisierung der dahinterstehenden Prozesslandschaften und IT-Strukturen.
Text:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Rebecca Horn – Press’n’Relations GmbH |
Quelle:
vor 3 Jahre
AKTIF präsentiert neue Redispatch-Lösungen zur Ausfallzeitermittlung, -bearbeitung und -abrechnung
Im Trubel rund um den Anfang Oktober 2021 in Kraft tretenden Redispatch 2.0 werden in der Öffentlichkeit häufig nur die Anforderungen an die Netzbetreiber diskutiert. Dabei sind auch Direktvermarkter (DV) und Bilanzkreisverantwortliche (BKV) maßgeblich von den neuen Regelungen betroffen, insbesondere dann, wenn sie virtuelle Kraftwerke mit zahlreichen heterogenen Energieerzeugern (Sonne, Wind, Biogas) betreiben. Für eine zügige Integration der neuen Vorgaben in diesem Marktsegment sorgt die jetzt vorgestellte Erweiterung des AKTIF®dataService der AKTIF Unternehmensgruppe. Dank einfacher Einrichtung aller erforderlichen Marktrollen und der lückenlosen Integration in den Gesamtprozess können DV ihren Kunden nicht nur neue Dienstleistungen anbieten, sondern auch die Redispatch-konforme Ausfallmengenvergütungen in Aussicht stellen. Die Redispatch-Lösungen erweitern die bestehende Komplettlösungen für Direktvermarkter sowie Bilanzkreisverantwortliche und werden rechtzeitig an AKTIF-Nutzer (Abrechnung, Marktkommunikation, Bilanzierung) ausgeliefert, damit sie zum 1. Oktober 2021 eingesetzt werden können. BKV und DV, die den AKTIF®dataService nicht im Einsatz haben, stehen diese Lösungen im Rahmen zusätzlicher Dienstleistungspakete zur Verfügung.
Mit den jetzt vorgestellten Redispatch-Modulen erweitert AKTIF sein DV-Komplettlösungs-Portfolio, das sämtliche relevanten Prozesse von der Marktkommunikation über Bilanzierung und Fahrplanmanagement bis hin zur Abrechnung abbildet. „Die vollintegrierten Module sind ein echter Mehrwert für Direktvermarkter, da sie nun neben der wirtschaftlichen Vermarktung von Stromerzeugung und Anlagenflexibilität auch die Erlöse aus zu vergütenden Ausfallmengen abbilden und abrechnen können“, so Lars Ehler, Leiter Produktentwicklung der AKTIF-Unternehmensgruppe. „Wichtig ist dabei, dass die Kunden sowohl das Prognose- als auch das Planwertmodell mit der Software umsetzen und alle notwendigen Prozesse durchführen können. Zudem ermöglicht ihnen die spezifische Erweiterung, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und zusätzliche Services anzubieten.“
Weitere Informationen: |
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Rebecca Horn – Press’n’Relations GmbH |
vor 3 Jahre
So langsam füllt sich der Terminkalender wieder und wir freuen uns Ihnen neben spannenden Webinaren auch die Teilnahme an der E-world 2022 in Essen verkünden zu können. Schauen Sie regelmäßig in unsere "Termine" und melden Sie sich an bzw. treten Sie mit uns für weitere Informationen in Verbindung. Einfach via E-Mail an
vor 3 Jahre
In Ausgabe 3|21 der e|m|w fokussiert sich der Marktüberblick auf das Themengebiet "Mobilitätsdienstleistungen". Der Überblick erläutert, welche Mobilitäts-Lösungen Unternehmen mit Fokus auf die Energiebranche anbieten.
Im e|m|w-Marktüberblick präsentieren sich Unternehmen aus dem Energiemarkt sowie ihre Produkte und Dienstleistungen zu wechselnden Themen. Diesmal steht das Thema Mobilitätsdienstleistungen im Fokus. Auch AKTIF wird präsentiert. Alle Inhalte des Marktüberblicks werden auf der Webseite sowie im Printmagazin veröffentlicht. Auf den Online-Marktüberblick können auch Nicht-Abonnenten ohne Anmeldung zugreifen. Den Link dazu gibt es hier: https://www.emw-online.com/marktueberblick/361/mobilitaetsdienstleistungen
vor 3 Jahre
1 + 1 = 3: Ganzheitlicher Ansatz fördert Mehrwert. Die Immobilienwirtschaft ist eine Branche mit perfekten Voraussetzungen für die Umsetzung moderner Konzepte für die Energiewende. Als Schnittstelle zwischen Erzeugung und Verbrauch liefert sie aber nicht nur den Nährboden für nachhaltige Nutzungsszenarien. Sie bietet auch das Fundament für lukrative Geschäftsmodelle rund um Themen wie Mieterstrom, Elektromobilität, Direktvermarktung oder Sektorenkopplung.
Die Schlüsselrolle, die der Immobilienmarkt bei der Umsetzung der Energiewende einnimmt, ist offensichtlich und wird mittlerweile immer stärker in der Gesetzgebung verankert. Die jüngsten Vorstöße sind das Gebäude Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) sowie der Beschluss zur steuerlichen Entlastung von Wohnungsunternehmen beim Angebot von Mieterstrom oder dem Betrieb von Ladesäulen.
Adieu Steuerhürden
Am 22. April 2021 passierte der Entwurf zur Anpassung des Fondsstandortgesetzes den Bundestag. Dadurch wird der Umsetzung einer nachhaltigen Energienutzung im Gebäudesektor gezielt der Weg geebnet. Denn bisher war das Angebot von Mieterstrom oder der Betrieb von Ladestationen für Wohnungsunternehmen eher Fluch als Segen. Schließlich entfiel im Fall der Stromerzeugung und -lieferung als gewerbliche Tätigkeit auch automatisch die erweiterte Gewerbesteuerkürzung für Mieteinnahmen. Aufgrund dieser steuerlichen Nachteile verwundert es kaum, dass die Akteure entsprechende Aktivitäten bisher vielfach dankend ablehnten. Diese Steuerhürden sind jetzt passé.Künftig können Immobilienunternehmen gewerbliche Einkünfte aus der Stromlieferung aus erneuerbaren Energien– zum Beispiel Mieterstrom – und dem Betrieb von Ladestationen für Elektroautos für ihre Mieter erzielen, ohne dass ihre Mieterträge mit Gewerbesteuer belastet werden. Einzige Voraussetzung ist dabei, dass die zusätzlichen Einnahmen nicht höher sind als 10 % der Gesamteinnahmen aus der Gebrauchsüberlassung des Grundbesitzes. Einschlägige Geschäftsmodelle rücken auf der Agenda damit wieder in den Fokus.
Weichen werden aber ebenso an anderer Stelle gestellt. So verfolgt nicht zuletzt die aktuelle Diskussion zur weiteren Optimierung der Anfang 2021 in Kraft getretenen Version des Mieterstromgesetzes das Ziel, zusätzliche Anreize für Immobilienunternehmen zu setzen. Gleichzeitig liefert das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-
Gesetz (GEIG) einen verbindlichen Grundstein für neue energiewirtschaftliche Ansatzpunkte.
Elektromobilität als Gewinn Das GEIG, das seit dem 25. März 2021 gilt, bedeutet zunächst zusätzliche Aufwände und Kosten für die Protagonisten der Immobilienwirtschaft. Denn dieses sieht unter anderem vor, dass ab sofort bei jedem neu gebauten Wohngebäude mit mehr als fünf Stellplätzen jeder Stellplatz mit Schutzrohren für Elektrokabel auszustatten ist. Bei Nichtwohngebäuden
mit mehr als sechs Stellplätzen betrifft dies jeden dritten. Zusätzlich ist in Nichtwohngebäuden mindestens ein Ladepunkt zu errichten. Vergleichbare Auflagen gelten im Zuge größerer Renovierungen von Bestandsbauten. Die konkreten Bestimmungen lassen sich alle im Gesetzestext nachlesen und sollen hier nicht weiter vertieft werden. Stattdessen bleibt festzuhalten: Immobilieneigentümer werden beim Ausbau der Leitungs- und Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität künftig immer stärker vor den Karren gespannt. Was liegt also näher, als vor dem Hintergrund der angesprochenen steuerlichen Erleichterung beim Angebot von Mieterstromoder Elektromobilitätsleistungen aus der Pflicht zum Einbau von Ladestationen eine Tugend zu machen? So könnten beispielsweise vor allem größere Wohnungsgesellschaften den Mietern die passenden Nutzungskonzepte zur Elektromobilität mitliefern. Dadurch erschließen sie nicht nur eine zusätzliche Einnahmequelle, sondern werten gleichzeitig die eigenen Vermietungsobjekte auf. Elektromobilitätsinitiativen lassen sich mit Mieterstromangeboten
zudem perfekt koppeln und hätten eine Win-win-Situation für alle Beteiligten zur Folge.
Unterstützung gefragt
Die Spielwiese der energiewirtschaftlichen Anknüpfungspunkte in der Immobilienwirtschaft ist enorm. Die Aspekte Mieterstrom und Elektromobilität sind bereits angeklungen. Themen wie die Direktvermarktung der lokal zum Beispiel via Solaranlage erzeugten Energie oder eine Sektorenkopplung im Zuge von Wärme-Komplettpaketen schließen sich nahtlos an. Kombinationsmöglichkeiten sind vielfach denkbar. Es darf jedoch
nicht vergessen werden, dass die hinter den jeweiligen Geschäftsmodellen stehenden, prozessualen Anforderungen keinesfalls trivial sind. Wer als Immobilienunternehmen in diesem Umfeld mitmischen will, kommt an den
zugehörigen Regularien nicht vorbei – von GPKE über MaBiS bis zur vorgabenkonformen Rechnungslegung. Vor diesem Hintergrund wird die Suche nach geeigneten Lösungen und Partnern entscheidend an Fahrt aufnehmen.
Dabei gilt es vor allem zu beachten, welche Synergien sich bei der Abwicklung verschiedener energiewirtschaftlicher Prozesse heute und in Zukunft ausspielen lassen. So kann der im Rahmen einer Mieterstrominitiative erzeugte
Strom beispielsweise auch für Ladevorgänge von E-Autos genutzt werden. Wer sich hier keine potenziellen Chancen verbauen möchte, sollte also nicht zu kleinteilig vorgehen. Es zählt ein Umsetzungskonzept, in dem die jeweiligen (fachkundig umgesetzten) Prozesse beliebig ausgestaltet, zusammengeführt und auch nachträglich erweitert werden können, um zusätzlichen Mehrwert zu generieren. Natürlich sind Immobiliengesellschaften oder verwaltungen an Ansätzen interessiert, die ihre Attraktivität gegenüber Mietern steigern und so wenig Aufwand wie möglich in den eigenen Reihen verursachen.
EVU im Vorteil
Energieversorgungsunternehmen können in dem Zusammenhang mit einem spezifisch auf die Zielgruppe der Wohnungswirtschaft zugeschnittenen Angebot gleich mehrfach punkten. Neben der Erschließung zusätzlicher Einnahmequellen über Dienstleistungen erhöht sich die Chance, vertrieblich den Fuß noch stärker in die Tür zu bekommen. Dies bezieht sich nicht nur auf die energiewirtschaftliche Belieferung der Gemeinschaftsflächen einzelner Immobilienobjekte. Auch zu Mietparteien, die in das Zusammenspiel involviert sind, kann auf diese Weise »Nähe« geschaffen werden. Durch das im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) festgeschriebene, seit 2021 gültige, vorrangige Auswahlrecht des Vermieters im Hinblick auf alle Zählpunkte eines Gebäudes steigt die Attraktivität durch Zusatzerlöse in dieser Zielgruppe weiter. Voraussetzung ist, dass die Zählpunkte mit einem Smart-Meter-Gateway ausgestattet sind, das neben Strom mindestens eine weitere Sparte (Gas, Fernwärme oder Heizwärme) abbildet.
Integrierte Verarbeitung als Weichensteller
Ein solch vielfältiges Leistungsspektrum setzt jedoch ebenso auf Seiten der EVU eine informationstechnische Infrastruktur voraus, die alle damit einhergehenden Prozesse und Daten konsolidiert verarbeiten kann. Denn wer die Prozesse rund um Mieterstrom, Elektromobilität oder Nebenkostenabrechnung in unterschiedlichen Systemen abbildet, wird kaum in der Lage sein, Mehrwertdienste zu einem für Kunden ansprechenden Preis-Leistungs Verhältnis anzubieten. Erst durch Integration der unterschiedlichen Prozessbausteine werden Extras wie Bündelrechnungen oder ein Portal, das Verbrauchs- und Erzeugungswerte in Echtzeit zur Verfügung stellt, überhaupt
erst möglich. Und genau solche Details machen im Wettbewerb den Unterschied. Mit einer Datenplattform wie dem
AKTIFdataService lassen sich beispielsweise auch die Dokumente zur Nebenkostenabrechnung hinterlegen und per Portal oder App spiegeln – ein wichtiges Argument gegenüber Immobiliengesellschaften und -verwaltungen. Diese werden dadurch unter anderem in die Lage versetzt, die Nachweispflicht zu Heizkostenabrechnungen effizient abzubilden. Aber selbst EVU, die sich intern vor allem auf Kernkompetenzen wie Beschaffung oder Vertrieb konzentrieren möchten, müssen auf solche vielversprechenden Geschäftsmodelle für die Wohnungswirtschaft nicht verzichten. Die Kompetenz ist genauso über extern beauftragte Dienstleister und maßgeschneiderte White-Label-Lösungen abbildbar und kann zum eigenen Vorteil ausgespielt werden.
Lars Ehrler, Leiter Software & Projekte, Prokurist, AKTIF Unternehmensgruppe, Senftenberg,
Artikel erschienen in der ew 6/2021
vor 4 Jahre
AKTIF spendet für Bücher im Schulalltag an die Senftenberger Grundschule
Auch wenn in unserer Welt alles gerade ditgitaler wird, so sind doch Bücher für (Schul-)kinder essentiell. Leider sind gute Bücher oft nicht günstig und kosten der Schule und/oder den Eltern viel Geld. AKTIF unterstüzt hierbei aktuell die Grundschule am See in Senftenberg mit einer Spende zum Werk "Iss Was" aus der Reihe Gesunde Ernährung vom Verlagshaus MAX. Eine gute Sache!
vor 4 Jahre
Mit dem aktuellen Marktüberblick zum Thema "Software und IT-Dienstleister" präsentiert die e|m|w einen optimalen Überblick für den Leser und alle Interessierten. Hier liest man, wie und mit welchen Softwarelösungen die Unternehmen aus der Energiewirtschaft die Potenziale der Digitalisierung für sich nutzen können.
Nicht nur in der aktuellen Printausgabe nachzulesen, sondern auch online, der Beitrag von AKTIF.
https://www.emw-online.com/marktueberblick/342/software-und-it-dienstleister
Literaturverzeichnis
Sebastian Enegels, (8.04.2021), Marktüberblick, e|m|w, S.71
vor 4 Jahre
Trotz Osterhase und Homeoffice - unsere Kunden erhalten pünktlich alle Formatanpassungen zum 1.4.2021 im Rahmen ihrer Wartungsverträge umgesetzt.
Die Corona-Pandemie ist weiterhin das bestimmende Thema in Deutschland. Trotzdem gibt es auch weitere, wichtige Themen – unter anderem findet am 01.04.2021 wieder ein Wechsel der
edi@energy-Datenformate statt. Alle Änderungen zu den Schwerpunkten Entscheidungsbäume, Berechnungsformeln Datenformatänderungen und Anpassungen an den Bassistechnologien werden in diesem Release umgesetzt.
vor 4 Jahre
Ein Jubiläum welches man nicht feiern will und die Erkenntnis, wie stark wir sind.
365+ Tage sind unsere Kollegen und Mitarbeiter mittlerweile zu Hause. Weg vom Büroalltag, Meetingräumen und Kantinentratsch - hin zu Homeoffice, Homeschooling, Quarantäne & Co. Schön ist anders, da stimmt jeder mittlerweile zu. Die Trennung von Arbeits- und Privatatmosphäre fehlt, der Ausgleich in der Freizeit ebenfalls - und dann die ständige Corona-Ungewissheit. Nicht gerade die besten Bedingungen. AKTIF hat sich hier frühzeitig gut aufgestellt. Seit dem 13.03.2020 waren alle Mitarbeiter zu Hause arbeitsfähig und konnten somit für all Ihre Kunden das ganz normale Tagesgeschäft ohne große Einschränkungen aufrechterhalten. Rumumleitung, Videokonferenzen und die starke Performance aller AKTIFen Mitarbeiter sei Dank. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern - ob mit oder ohne Pandemie. Wir sind für Sie da.
vor 4 Jahre
Unsere virtuelle Roadshow Best Practice ging erfolgreich zu Ende. Eine weitere Veranstaltungsreihe ist für Herbst geplant.
Vom 01.- 05. März 2021 liefen jeden Tag 90 Minuten Know-How zu Themen wie Direktvermarktung, E-Mobilität oder Kundenbindung über den Bildschirm. AKTIF teilte kostenfrei sein Wissen und skizzierte Geschäftsmodelle anhand seiner Best-Practice Erfahrung. Neben diesem gelungenen Auftakt dieser Veranstaltungsreihe plant AKTIF bereits im Herbst eine Fortsetzung der virtuellen Roadshow. Wenn Sie hier gern informiert bleiben möchten, senden Sie einfach eine kurze E-Mail an
Wir freuen uns, Sie kennenzulernen!