AKTIF Blog

Erfolgsrezept Energiespeicher

vor 2 Jahre von Mario Weber

Von Geschäftsmodellen rund um Energiespeicher geht in vielfacher Weise Attraktivität aus

Mario Weber, Leiter Vertrieb bei der AKTIF Unternehmensgruppe

Stromspeicher – welcher Art auch immer – nehmen im Rahmen moderner Energieversorgungskonzepte mehr und mehr eine Schlüsselrolle ein. Aus gutem Grund, denn auf diese Weise lassen sich die Herausforderungen bei der Integration und Nutzung regenerativer Energiequellen souverän bewältigen. Die Volatilität der wind- und sonnenbasierten Erzeugung verliert entscheidend an Schrecken. Vor dem Hintergrund des ambitioniert gesteckten Ziels der Bundesregierung, den gesamten Strombedarf in Deutschland bis 2050 zu 80 Prozent über erneuerbare Energien abzudecken, steht Geschäftsmodellen rund um den Einsatz von Speichern also eine glänzende Zukunft bevor. Die Attraktivität von Lösungen, die zur Stabilisierung der Versorgungslage beitragen, ist per se offensichtlich.

Im Hinblick auf die Lukrativität entsprechender Konzepte besteht jedoch viel Potenzial, das sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Wer die vielfältigen Einsatz- und Verwertungsmöglichkeiten von Speichern clever zu nutzen weiß, dem eröffnen sich entscheidende Chancen. Der vielleicht spannendste Aspekt in dem Zusammenhang: Nach § 118 Abs. 6 des Energiewirtschaftsgesetzes werden beim Bezug des Stroms für Speicher, die bis 2026 in Betrieb genommen werden, für 20 Jahre nach Inbetriebnahme keinerlei Netzentgelte fällig, Steuern und Umlagen entfallen. Die Margen in einem Szenario, bei dem ein Speicher in Zeiten niedriger Strompreise beladen werden kann und sich dieser Strom zu jedem späteren Zeitpunkt bei steigendem Preisniveau wieder vermarkten lässt, sind nicht zu unterschätzen.

Die Komplexität der dahinterstehenden energiewirtschaftlichen Rahmenprozesse darf dabei jedoch ebenfalls nicht aus den Augen verloren werden. Denn wenn der Speicher beladen wird, agiert er im energiewirtschaftlichen Kontext als Verbraucher und es greifen die Vorgaben der GPKE (Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität). Sobald der Strom weitervermarktet wird, gilt der Speicher als Einspeiser und fällt unter die MPES-Bestimmungen (Marktprozesse für erzeugende Marktlokationen (Strom)). Die jeweilige Leistungsabrechnung gestaltet sich also äußerst vielschichtig. Im einfachsten Fall sind ‚nur‘ die entsprechenden Abrechnungsmodelle für Beladung und Einspeisung erforderlich.

Weitaus diffiziler wird es, wenn zusätzliche Detailausprägungen – zum Beispiel Kosten für die Speicherbereitstellung im Rahmen eines Dienstleistungsangebots zur Flexibilitätsvermarktung – Berücksichtigung finden sollen oder es auch eine Aufteilung des Speichervolumens nach unterschiedlichen Geschäftsmodellen entsprechend abzubilden gilt. Exemplarischer Fall: 50 Prozent des Speichervolumens werden zur Spitzenlastoptimierung verwendet, die anderen 50 Prozent dienen dem Business Case der Stromvermarktung. Bereits anhand dieser Beispiele zeigt sich, dass die Spielwiese der Möglichkeiten, Speicherkapazitäten in zielführende Unternehmensstrategien einzubeziehen, enorm groß ist.

Eine Umsetzung erfordert neben umfangreicher fachlicher Expertise allerdings vor allem auch hohe Flexibilität der zugrundeliegenden energielogistischen Prozessstrecken. Hier bieten darauf spezialisierte Partner entscheidende Unterstützung – und zwar von Anfang an. Klar ist: Von Speichern geht entscheidender Mehrwert aus. Daher gilt es nun vor allem, die Hindernisse der erfolgreichen Etablierung zukunftsfähiger und in jederlei Hinsicht wertschöpfender Angebote aus dem Weg zu räumen.

erschienen in ZfK 6/2023, Seite 11

Schlüsselfertige Lösung zur Ladesäulenabrechnung

vor 2 Jahre

Automatisierte Rechnungsläufe gegenüber deutschlandweiten E-Mobility-Providern bei gleichzeitiger Berücksichtigung von Filialstrukturen

The smarter E Europe, 14. bis 16. Juni 2023 in München – Halle B5, Stand 651

Mit einer neuen Lösung für die Roaming-Abrechnung von Ladesäulen, die in Zusammenarbeit mit einem großen deutschen Handelsunternehmen umgesetzt wurde, beweist die AKTIF Unternehmensgruppe, dass moderne Geschäftsmodelle im Sinne der Energie- und Verkehrswende nicht an der Komplexität der dahinterstehenden Datenaustauschprozesse scheitern müssen. Durch die spezifische Erweiterung der Energielogistiksoftware AKTIF@dataService lassen sich nicht nur die Abrechnungsläufe gegenüber allen deutschlandweiten Ladestromanbietern (E-Mobility-Provider – EMP) ladesäulenübergreifend abbilden und bündeln. Darüber hinaus ist auch eine ladepunktscharfe Vergütung der unterschiedlichen Ladesäulenbetreiber (Charge Point Operator – CPO) im Filialnetz möglich.

Vordergründig erscheint die Nutzung öffentlicher Ladesäulen via Roaming einfach: Der Elektromobilist lädt sein Fahrzeug an der Ladesäule mit einem festen Tarif eines zuvor selbst gewählten Roaming-Anbieters unabhängig vom Standort des Ladepunkts. Weniger trivial ist die Abbildung der damit einhergehenden Datenaustausch- und Abrechnungsprozesse. „Es zählt vor allem eine passgenaue Stamm- und Vertragsdatenverwaltung für Ladesäulen, Kunden und Vertragspartner, die das Fundament für die stichhaltige Abrechnung bildet“, weiß Lars Ehler, Geschäftsführer der AKTIF Unternehmensgruppe. Ladesäulenbetreiber, die Roaming-Konzepte umsetzen wollen, sollten den Aufwand der Abrechnung – bei mittlerweile über 250 Ladestromanbietern, Tendenz steigend – nicht unterschätzen.

Auf Basis der weitreichenden energiewirtschaftlichen Expertise hat AKTIF das Datenmodell seiner Software exakt an diese Anforderungen angepasst. Damit lassen sich nun nicht nur die relevanten Stammdaten aller beteiligten Akteure (Charge Point Operator, E-Mobility Provider, Roaming Network Operator) und die Details zu jedem Ladepunkt abbilden, auch die Informationen zu einzelnen Ladevorgängen sind jederzeit nachvollziehbar. Er wird sofort ersichtlich, wer wann wieviel und was (Gleichstrom, Wechselstrom) geladen hat. Die Abrechnung gegenüber den relevanten Marktpartnern – inklusive Berücksichtigung von Dienstleistungsentgelten – erfolgt auf dem Fundament dieser Daten in jede Richtung automatisiert. Im Fall des Einzelhandelsunternehmens lassen sich gegenüber jedem einzelnen Ladestromanbieter alle standortübergreifenden Ladevorgänge monatlich bündeln und abrechnen. Im Umkehrschluss erhalten auch die einzelnen Filialen monatlich eine Roaming-Anbieter-übergreifende Dienstleistungsabrechnung zu den geleisteten Ladevorgängen pro Standort.

„Durch die Anpassung unserer Software an die Anforderungen rund um die Abrechnung von E-Mobilität sind wir in der Lage, einschlägige Geschäftsmodelle unterschiedlichster Ausprägung zu unterstützen. Diese können dann schnell zum Laufen gebracht werden und Wirkung entfalten“, so Ehrler.

Smarter E: Innovative Konzepte praxistauglich aufsetzen
Die weitreichenden Möglichkeiten der Ladesäulenabrechnung sind eines der Themen des Messeauftritts der AKTIF Unternehmensgruppe zur diesjährigen „The smarter E Europe“ am Stand 651 in Halle B5. Aber auch weitere Aspekte im Hinblick auf die Direktvermarktung erneuerbarer Energien oder die prozessseitige Abbildung von Quartierstrom-Initiativen, bei denen langjährige energiewirtschaftliche Erfahrung maßgeblich zum Erfolg beiträgt, stehen im Fokus.

e|m|w Marktüberblick zur E-world 2023

vor 2 Jahre

AKTIF ist mit umfassendem Software- und Dienstleistungsportfolio vertreten

Im Vorfeld zur E-world energy & water gab es in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift e|m|w einen umfangreichen Marktüberblick zu den wichtigsten Software- und Dienstleistungsunternehmen in der Energiewirtschaft.

AKTIF ist hier selbstverständlich gelistet. Denn mit unseren Lösungen und dem Know-how unseres Teams sind Unternehmen in der Energiebranche bestens für die Abrechnungs- und Marktprozesse der Zukunft aufgestellt.

Sie wollen sich selbst überzeugen? Dann besuchen Sie uns bei der E-world an Stand 416 in Halle 1. Wir freuen uns!

Vatertag bei AKTIF

vor 2 Jahre

Eine kleine Aufmerksamkeit für die Herren in unserem Team

Heute ist Vatertag! Bei AKTIF bekommen die Herren im Team zu diesem Anlass eine kleine Aufmerksamkeit. Stilecht gibt es eine echte „Männersache“ – wobei sich an Schokolade mit leckerer Bourbon-Apfel-Marzipan-Füllung sicher auch die ein oder andere unserer Damen erfreut.

Deutschlandticket für das AKTIF-Team

vor 2 Jahre

Unsere Mitarbeitenden erhalten auf Wunsch das Deutschlandticket kostenlos

Seit dieser Woche ist das Deutschlandticket gültig und stellt ab sofort für viele Pendler eine praktische, klimafreundliche und günstige Alternative zum Auto dar. Für gerade einmal 49 Euro im Monat kann nun der gesamte Nah- und Regionalverkehr genutzt werden – und das bundesweit.

Auch wir haben unsere umfangreichen Zusatzleistungen um die Option des Deutschlandtickets erweitert – unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können bei Wahl dieser Option das Deutschlandticket komplett kostenfrei erhalten. AKTIF übernimmt die Kosten dann zu 100 Prozent. So wollen wir unserem Team einen entspannten und umweltverträglichen Weg zur Arbeit ermöglichen.

AKTIF auf der E-world 2023

vor 2 Jahre

Wir zeigen unser Software- und Dienstleistungsportfolio für die Abrechnung der Zukunft

In etwa vier Wochen ist es so weit: Die E-world energy & water in Essen findet wieder statt! AKTIF ist selbstverständlich auch wieder mit einem Stand vertreten. In Halle 1, Stand 416, zeigen wir, wie wir mit unserem leistungsfähigen und flexiblen Software- und Dienstleistungsportfolio die Abrechnung der Zukunft ermöglichen. Einen ersten Eindruck von unserem Messeauftritt gibt es zudem im AKTIF-Blog: https://aktif.energy/blog/entscheidend-fuer-die-abrechnung-der-zukunft-flexibilitaet/ 

Sie wollen sich persönlich ein Bild von unseren Leistungen machen? Dann vereinbaren Sie direkt einen Gesprächstermin unter https://aktif.energy/ueber-uns/termine/e-world-energy-water-2023/. Wir freuen uns auf Sie!

AKTIF-Brunch im April 2023

vor 2 Jahre

Das Frühstück ist bekanntlich die wichtigste Mahlzeit des Tages. Zum Start in die Woche gab es deshalb heute für unsere Kolleginnen und Kollegen wieder einmal den AKTIF-Brunch. Bei bester Verpflegung hat unser Team hier regelmäßig die Gelegenheit, sich auszutauschen und zu plaudern. So kommt man auch an einem Montag gerne ins Büro!

Entscheidend für die Abrechnung der Zukunft: Flexibilität

vor 2 Jahre

AKTIF präsentiert auf E-world 2023 erweitertes Lösungs- und Dienstleistungsportfolio für reibungslose Prozesse in der Energiewirtschaft

E-world energy & water, 23. bis 25. Mai 2023 in Essen – Halle 1, Stand 416

Mehrwertsteuersenkung, Strom- und Gaspreisbremse, Erlösabschöpfung: Die hohen Anforderungen an Akteure der Energiewirtschaft haben in den vergangenen Monaten eindrucksvoll gezeigt, welchen Stellenwert eine hochgradig flexible, integrierte Software und umfassende prozessuale Unterstützung einnehmen. Denn gerade in Zeiten sich ständig verändernder Rahmenbedingungen ist Reaktionsfähigkeit, insbesondere bei der Abrechnung, ein wichtiger Erfolgsfaktor. Unternehmen, die mit der ganzheitlichen Plattform-Lösung „AKTIF smart&easy“ arbeiten, waren hier durchweg gut aufgestellt. Diese bietet den Kunden ein breites Spektrum an Funktionen und Dienstleistungen und erleichtert so verschiedenen Akteuren im Energiemarkt die Umsetzung der fachlichen Prozesse. Von Direktvermarktern bis hin zu Betreibern von Ladesäulen: Sie alle sind dank der SaaS-Lösung (Software as a Service) immer auf dem neuesten regulatorischen Stand und profitieren von Entlastung und mehr Freiheit im Tagesgeschäft – etwa bei der Abrechnung von Bündelkunden, PPA oder sonstigen Direktvermarktungsprodukten. Die vielfältigen Optionen des Software- und Dienstleistungsportfolios von AKTIF zeigt der Senftenberger Energiemarktspezialist auf der E-world 2023 am Stand 416 in Halle 1. 

Erweiterte Funktionalität bei der Abrechnung

Neu im AKTIF-Portfolio ist die Abrechnung von Wärmeprodukten inklusive der damit verbundenen Abwicklung zusätzlicher Informationspflichten aus der FFVAV  (Fernwärme- oder Fernkälte-Verbrauchserfassungs- und Abrechnungsverordnung) und HKV (Heizkostenverordnung). „Bereits bei der E-world 2022 war unser Messe-Motto ‚Die Abrechnung der Zukunft‘. Dieses Jahr möchten wir das konsequent weiterführen. Sowohl unsere Software als auch unsere Dienstleistungen sind darauf ausgelegt, Unternehmen der Energiewirtschaft hinsichtlich Abrechnung, Energiedatenmanagement und Co. so weit wie möglich zu entlasten. Dann können sie sich voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Künftig gewährleisten wir das auch für Wärmeanbieter“, so Lars Ehrler, Geschäftsführer bei AKTIF.

Bezüglich der hohen Flexibilität der Lösung ergänzt er: „Die Ereignisse des vergangenen Jahres haben deutlich gemacht, dass es für Unternehmen in unserer Branche entscheidend ist, schnell auf neue Anforderungen reagieren zu können. Mit unserer ‚smart&easy‘-Plattform ist das selbstverständlich einfacher – unsere Experten nehmen an zentraler Stelle die entsprechenden Anpassungen vor und rollen diese dann an alle Kunden aus.“

Immer „up to date“

Mit der „AKTIF smart&easy“-Plattform liefert die AKTIF Unternehmensgruppe ihren Kunden eine Komplettlösung für vielfältige energiewirtschaftliche Prozesse im SaaS-Modell. Insbesondere im Hinblick auf die Abrechnung diverser Energieprodukte ergeben sich hieraus Vorteile in Sachen Effizienz und Rechtssicherheit. Dies gilt für den Bereich der Direktvermarktung, etwa in Form von Power Purchase Agreements (PPA), ebenso wie für Speicher- und E-Mobilitätsangebote oder börsen- und indexbasierte Produkte.

Selbst hochgradig komplexe Prozesse können so ohne gesteigerten Aufwand abgewickelt werden. Dies geschieht dabei immer den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entsprechend und rundum GoBD-konform. „AKTIF smart&easy“ adressiert somit ein breites Spektrum an Unternehmen. Direktvermarkter gehören ebenso zum Kundenkreis, wie Lieferanten, Bilanzkreisverantwortliche, Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen und mehr. Jeder einzelne Anwender profitiert von den ganzheitlichen „Process as a Service“-Leistungen, in die das gesamte IT- und Energiemarkt-Know-how von AKTIF eingeflossen ist.

 

 

Power Purchase Agreements – Direktvermarktung für Fortgeschrittene

vor 2 Jahre

Power Purchase Agreements, kurz PPA, werden auf dem deutschen Strommarkt immer relevanter. Hinter dem simplen Begriff verbergen sich jedoch häufig komplexe Vertragskonstrukte.

Aktuell gibt es als Direktvermarkter viele Gründe, vom geförderten Marktprämienmodell auf Power Purchase Agreements (PPA) umzusteigen. Auf einem gebeutelten Energiemarkt ist die Nachfrage nach Produkten, die Preisschwankungsrisiken mindern, die Finanzierung von Erzeugungsanlagen sichern sowie Nachhaltigkeitsziele erfüllen, selbstverständlich groß. PPA versprechen genau dies – und das komplett eigenwirtschaftlich. International erfreuen sie sich deshalb schon seit etlichen Jahren größerer Beliebtheit. Bereits 2017 wurden weltweit gut 114 Terrawattstunden Strom im Rahmen von PPA erzeugt. Das Grundprinzip der Direktlieferverträge ist schnell erklärt: Zwei Parteien, in der Regel ein Stromproduzent und ein Abnehmer, schließen bilateral einen Vertrag über eine Belieferung für meist mehrere Jahre zu individuell ausgehandelten Konditionen. So lassen sich nicht nur stabile Preise, sondern auch langfristige Planungssicherheit garantieren.

Herausforderung: PPA ist nicht gleich PPA

Bei dieser Definition enden die Gemeinsamkeiten jedoch. Eine grundlegende Unterscheidung muss zwischen physischen und virtuellen PPA getroffen werden. Erstere lassen sich wiederum in „On-site“ und „Off-site“ unterteilen. Bei einem On-site-PPA findet eine Stromlieferung aus direkter Nähe ohne Netzdurchleitung statt, beispielsweise für die Eigenversorgung im Unternehmen. Lediglich benötigter Reststrom wird dann noch aus dem öffentlichen Netz geliefert. Für Off-site-PPA ist die Netzdurchleitung hingegen entscheidend, da Strom auch über große Entfernungen geliefert werden muss.

Werden Stromflüsse und finanzielle Gegenleistungen komplett entkoppelt, handelt es sich um virtuelle PPA. Vereinbart wird hier der Preis pro Kilowattstunde. Der produzierte Strom wird jedoch nicht direkt von der Erzeugungsanlage an den Abnehmer geliefert, sondern in einen Bilanzkreis aufgenommen und weitergehandelt. Die Verbrauchsseite erhält vom Lieferanten wiederum exakt das gelieferte Einspeiseprofil, etwa auch durch einen Einkauf an der Spot-Börse. Um eventuelle Preisdifferenzen auszubalancieren, braucht es zudem einen sogenannten „Contract for Difference“. Mit diesem werden die Schwankungen zwischen den Spot-Preisen und dem im Vertrag festgeschriebenen Preis ausgeglichen.

 

In den vielen potenziellen Abweichungen liegt eine der größten Herausforderungen von PPA. Da es sich um kaum standardisierte Verträge handelt, müssen die Bedingungen akribisch definiert und ausformuliert werden. Zusätzliche Komplexität entsteht zudem, wenn mehr als zwei Vertragspartner beteiligt sind, hier kann sich die Einigung als schwierig und langwierig erweisen. Doch auch nach dem Zustandekommen besteht weiterhin ein hoher administrativer Aufwand. Aufgrund langfristiger Liefer- und Abnahmeverpflichtungen stellen etwa wetterbedingte Prognose-Unsicherheiten ein größeres Problem dar als bei anderen Formen der Direktvermarktung. Auch die langen Laufzeiten bergen finanzielle Risiken. Entwickeln sich beispielsweise die Marktpreise für Strom ungünstig für einen der Vertragspartner, bedeutet dies entsprechende Nachteile.

Umsetzung: Die Gestaltung von PPA

Wie sieht ein Power Purchase Agreement nun idealerweise aus und welche Rolle spielt dabei der Direktvermarkter? Für On-site-PPA ist eine gängige Variante, dass der Betreiber einer Photovoltaik-Anlage diese auf einem Unternehmensgrundstück errichtet. Auf diese Weise lagert der Betrieb Investitions- und Betriebsrisiken aus. Über ein PPA wird nun geregelt, zu welchen Konditionen das Unternehmen den Strom bezieht. Dem Direktvermarktungslieferanten des Abnehmers kommen in dieser Konstellation dennoch diverse Aufgaben zu. Er muss eventuell benötigte Restmengen bereitstellen und abrechnen sowie Überschussmengen aus der PV-Erzeugung vermarkten und an den Betreiber der Anlage vergüten. Zudem kann er PPA-Lieferungen im Namen des Erzeugers abrechnen, dessen Prozesse in der BTR-Marktrolle (Betreiber einer technischen Ressource) übernehmen und mehr.

Off-site-PPA sind flexibler einsetzbar und lassen sich nicht so einfach festlegen. Ein Beispiel wäre: Ein Windparkbetreiber in Norddeutschland schließt ein PPA mit einem Industriebetrieb aus Süddeutschland ab, das auf eine Laufzeit von zehn Jahren angelegt ist. Für den Windparkbetreiber steht hier vor allem die langfristige Finanzierung seiner Anlage im Fokus. Das Unternehmen möchte wiederum seinen hohen Energiebedarf auf absehbare Zeit zu stabilen Preisen decken und die eigene CO2-Bilanz verbessern. Da der Strom hier im Gegensatz zum On-site-PPA durch das öffentliche Netz fließt, übernimmt der Direktvermarkter weitere Aufgaben. Zentral ist die Abrechnung der PPA-Lieferungen inklusive Netznutzungsgebühren, anfallende Steuern sowie Abgaben an das jeweilige Unternehmen. Ebenso entscheidend ist die bilanzielle Sicherstellung der vereinbarten Liefermengen.

Unternehmen, die mit PPA arbeiten möchten, sollten sich von Anfang an über diese Herausforderungen im Klaren sein. Von der Abstimmung unter den einzelnen Vertragspartnern und der konkreten Vertragsgestaltung bis zum Controlling und Monitoring sowie der korrekten Abrechnung im Tagesgeschäft ist umfassendes Know-how aller Beteiligten gefragt. Hinzu kommen sich kurzfristig ändernde gesetzliche Anforderungen, was in den vergangenen Monaten vielen Akteuren auf dem Energiemarkt mehr denn je bewusst wurde.

Unterstützung: Die passende Abrechnungs- und Service-Landschaft

Um als Direktvermarkter erfolgreich mit PPA zu arbeiten, ist eine passende Abrechnungs- und Service-Landschaft somit ein Muss. Als Basis hierfür dient eine optimierte IT-Umgebung. Sie sollte prozessorientiert, automatisiert, durchgängig controllingfähig und sicher sein. Gleichzeitig ist eine möglichst geringe technische Komplexität essenziell. Selbst erfahrene Direktvermarkter profitieren deshalb von flexiblen und fachlich zielführend ausgerichteten Software-Lösungen, mit denen sich sämtliche Marktprozesse unkompliziert abwickeln lassen. Wird eine solche zusätzlich von einem breiten Dienstleistungsportfolio ergänzt, über das sich prozessuale Verantwortung auslagern lässt – wie dies bei AKTIF der Fall ist – steht dem Erfolg der Direktvermarktung per PPA nichts im Weg.

Der gesamte Artikel von Mario Weber, Leiter Vertrieb, aus der Ausgabe 4/2023 der Fachzeitschrift et - Energiewirtschaftliche Tagesfragen:

AKTIF beim Job Day der Boomtown Cottbus

vor 2 Jahre

Besucherinnen und Besucher informieren sich über spannenden Karrieremöglichkeiten

Vergangenen Samstag fand der Job Day der Boomtown Cottbus statt. Rückkehrer, Hierbleiber und Herkommer hatten hier die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen und attraktive Karrieremöglichkeiten zu informieren. Auch wir präsentierten den Besucherinnen und Besuchern, welche spannenden Karrieremöglichkeiten es bei AKTIF gibt. Unser Geschäftsführer Lars Ehrler gab dabei Einblicke in unsere Branche und beantwortete die Fragen der Interessenten.

Wer nicht am Job Day teilnehmen konnte, kann sich selbstverständlich dennoch über die beruflichen Chancen bei AKTIF informieren. Alle aktuellen Stellenangebote finden Sie unter https://aktif.energy/ueber-uns/karriere/, wo Sie auch direkt ein erstes Kennenlerngespräch vereinbaren können. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

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