Lars Ehrler verdeutlicht im Rahmen eines ZfK-Fachbeitrags seine Einschätzung der zukünftigen Herausforderungen im ERP-Umfeld
AKTIF opinion AKTIF®smart&easy
Donnerstag, 11. August 2022 von Lars Ehrler
Eine der wichtigsten unternehmerischen Erfolgsformeln ist schnell auf den Punkt gebracht: Die Nase vorn hat derjenige, der es am besten schafft, die betriebswirtschaftlichen Zielstellungen und themenspezifischen Anforderungen unter einen Hut zu bekommen. Doch genau dies wird in der Energiewirtschaft zunehmend schwieriger. Die Etablierung neuer Geschäftsmodelle rund um E-Mobilität, Direktvermarktung oder Mieterstrom – als klare Beschleuniger der Energiewende – stellt Stadtwerke vor entscheidende Herausforderungen, wie Lars Ehrler, Prokurist sowie Leiter Software & Projekte bei der AKTIF Unternehmensgruppe, unterstreicht: „Die Umsetzung von Elektromobilitätsprodukten oder Mieterstromangeboten ist keinesfalls trivial. Dahinter stehen vielfältige, komplexe Prozesse. Diese in hoher Qualität und dabei gleichzeitig betriebswirtschaftlich lohnend abzuwickeln, ist derzeit vielerorts die größte Herausforderung.“
Selbst wenn immer mehr Autos mit Elektroantrieb das Straßenbild bestimmen: Die Chance, mit einem Ladesäulenkonzept oder dem Vertrieb von Quartiersstrom von jetzt auf gleich reich zu werden, ist vor dem Hintergrund des damit einhergehenden Aufwandes verschwindend gering – insbesondere, wenn es dafür die eigenen Systeme anzupassen gilt. Letztendlich geht es um Kostendeckung. Von der Beachtung steuerlicher Vorgaben und Marktregularien über die prozessuale Integration von Mess- und Steuerungsmodellen und den Umgang mit zeit- und lastvariablen Tarifen bis hin zur abrechnungsseitigen Bündelung verschiedenster Commodity- und Non-Commodity-Produkte: Es schlagen vielfältige Aspekte zu Buche – zusätzliche Kundenservices wie etwa die Bereitstellung von Webportalen zur Verbrauchsvisualisierung noch gar nicht eingerechnet.
Im Markt haben nur Angebote mit wettbewerbsfähigem Preis gegenüber Kunden überhaupt Aussicht auf Erfolg. Gleichzeitig sollte auch noch etwas Gewinn für das Stadtwerk rausspringen. „Die Marge lässt sich am Ende vor allem über die Ausrichtung der eigenen Abwicklungslandschaft beeinflussen und genau hier kommen die IT-Systeme und Umsetzungsstrecken auf Akteursseite ins Spiel“, so Ehrler. IT-Komponenten sollten seiner Meinung nach nicht vordergründig danach bewertet werden, mit welchem Funktionsumfang sie in den jeweiligen Disziplinen aufwarten, sondern inwieweit sie in Summe in der Lage sind, neue Geschäftsmodelle prozesseffizient und kostenminimal abzubilden. Das aufeinander abgestimmte Zusammenspiel aus ERP-, EDM-, oder CRM-System muss entlang des avisierten Tätigkeitsbereichs funktionieren. Jede Schnittstelle bedeutet in der Regel Reibungsverluste und mit solchem Sand im Getriebe gestaltet sich ein wirtschaftliches Agieren immer schwieriger.
Die AKTIF Unternehmensgruppe, die ihre CRM-, EDM- und ERP-verknüpfende Software AKTIF®dataService inzwischen auch in das webbasierte Plattformkonzept „AKTIF®smart&easy“ gegossen hat, richtet den Blick daher auf den Gesamtprozess spezifischer Geschäftsmodelle. „Viele Ansätze der modernen Energiewirtschaft erfordern enorme Flexibilität gegenüber der Dynamik der Anforderungen. Ein gewinnbringendes Vorgehen verlangt gerade von kleineren Stadtwerken den Blick über den Tellerrand und die Abwägung, inwieweit sich eine neue Aufgabe mit bestehenden Bordmitteln wirtschaftlich rechnet. Die Einbindung kompetenter Dienstleister sorgt idealerweise für einen Zugewinn an Expertise sowie Erfahrung und kostentreibende Anpassungsprojekte im Hinblick auf bestehenden ERP-Systeme erübrigen sich auf diese Weise oftmals von selbst“, ist sich Ehrler sicher.
erschienen in ZfK 8/2022, Seite 13