Als Wärmeversorger im Markt die Nase vorn behalten
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Donnerstag, 5. Dezember 2024
Die Wärmewende soll dafür sorgen, dass die Wärmeversorgung klimafreundlicher wird. Ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor im Tagesgeschäft von Wärmeversorgern – insbesondere im Hinblick auf künftige Marktentwicklungen – ist eine hochgradig automatisierte Abrechnung.
Herausforderung: Komplexe Regulatorik und Vertragsgestaltung
Die kommunale Wärmeplanung nimmt Wärmeversorger beim Aufbau nachhaltiger und wirtschaftlicher Konzepte inzwischen zunehmend stärker in die Pflicht. Parallel dazu gilt es, komplexe Anforderungen aus der FFVAV (Fernwärme- oder Fernkälte-Verbrauchserfassungs- und -Abrechnungsverordnung) fristgerecht und zufriedenstellend zu erfüllen. Ein zentrales Problem ist beispielsweise die BEHG-Umlage (Brennstoffemissionshandelsgesetz), auch bekannt als CO₂-Umlage. Wärmeversorger müssen hierfür Zertifikate erwerben, um ihren Emissionsausstoß auszugleichen. Die Kosten für diese Zertifikate stehen jedoch oft erst fest, wenn die Abrechnung bereits erstellt sein sollte. Vermieter, die auf eine zügige Wärmeabrechnung angewiesen sind, um ihre Nebenkostenabrechnungen fristgerecht zu erstellen, machen Druck. Zudem verlangt die FFVAV von Wärmeversorgern, ihren Kunden monatliche Verbrauchsinformationen bereitzustellen, sofern fernablesbare Messeinrichtungen vorhanden sind. Grundlage dafür sind eine hohe Datenqualität und effiziente Prozesse zur Datenerfassung und -bereitstellung. Im Bereich der Blockheizkraftwerke (BHKW) gestaltet sich die Abrechnung noch komplexer, da die Preisgestaltung individueller erfolgt und Cross-Commodity-Angebote wie Mieterstrom integriert werden müssen. Zudem kommt es darauf an, Non-Commodity-Dienstleistungen wie Wartungsverträge in die Abrechnung einzubeziehen.
Umsetzung: Digitalisierung für mehr Effizienz und Flexibilität
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sollten Wärmeversorger verstärkt auf Digitalisierung und Automatisierung setzen. Integrative Plattformen ermöglichen die flexible Abbildung individueller Preiskonzepte und die Berücksichtigung von Cross-Commodity- und Non-Commodity-Leistungen bei der Abrechnung. Die Implementierung von Onlineportalen bietet zudem eine effiziente Lösung zur Verbesserung der Datenqualität. Endkunden können über diese Portale ihre Kunden- und Vertragsdaten selbstständig erfassen und aktualisieren. Gleichzeitig erhalten sie Zugang zu monatlichen Verbrauchsinformationen gemäß der FFVAV. Dies fördert nicht nur die Einhaltung regulatorischer Vorgaben, sondern steigert auch die Kundenzufriedenheit durch erhöhte Transparenz. Im Zuge der genauen Ausweisung der genutzten Heiztechnologien und Energieträger schaffen automatisierte Prozesse zur zeitnahen Erfassung und abrechnungsseitigen Integration der notwendigen Informationen und Messdaten von Erzeugungsanlagen entscheidende Entlastung in den Reihen von Versorgungsunternehmen. Im BHKW-Bereich ermöglichen flexible Softwarelösungen problemlos die Abbildung komplexer Abrechnungsmodelle.
Lösung: Zukunftsfähigkeit durch passende Software und Prozess-Know-how
Die Kombination aus digitalisierten Prozessen, leistungsfähiger Software und hoher Datenqualität stellt die Weichen für eine erfolgreiche Wärmeabrechnung. Abrechnungssysteme wie AKTIF®dataService versetzen Wärmeversorger in die Lage, regulatorische Vorgaben effizient umzusetzen, die Datenqualität zu steigern und Kunden einen verbesserten Service zu bieten. Für die Zukunft sind Wärmeversorger mit einer solchen Lösung gut gerüstet – auch und gerade wenn sich der Wärmemarkt in Richtung Liberalisierung bewegen sollte. Die Erfahrung aus den liberalisierten Strom- und Gasmärkten zeigt, dass Flexibilität und Anpassungsfähigkeit entscheidend sind. Das spartenübergreifende Angebot von AKTIF bietet somit einen klaren Vorteil. Nicht zuletzt lassen sich Daten aus der Wärme-, Strom- und Gasversorgung übersichtlich zusammenführen, was einer Erweiterung des Geschäftsmodells den Weg bahnt, Prozesse weiter optimiert und zusätzliche Effizienzpotenziale freisetzt. Wärmeversorger, die jetzt in Digitalisierung und Automatisierung investieren, sichern sich daher Wettbewerbsvorteile und legen den Grundstein für nachhaltigen Erfolg in einem sich wandelnden Markt.
Dieser Beitrag erschien ungekürzt in Ausgabe 11-12/2024 der Fachzeitschrift EURO HEAT&POWER.
Ein PDF des vollständigen Artikels finden Sie hier: